Mehr als ein Drittel der einheimischen baum- und erdbewohnenden Flechtenarten ist gefährdet. Im Datenzentrum SwissLichens sammeln wir Informationen zur Verbreitung der in der Schweiz vorkommenden Flechten und stellen die Grundlagen für deren Schutz bereit.
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Flechten gibt es in einer Fülle von Formen und Farben, in der Schweiz sind es gegen 2000 Arten. Sie wachsen an Bäumen, auf Totholz, Erde und Steinen. Doch mehr als ein Drittel der einheimischen baum- und erdbewohnenden Flechtenarten ist gefährdet. Im nationalen Daten- und Informationszentrum SwissLichens tragen wir Daten zu Fundorten von Flechten und ihrer Ökologie zusammen und dokumentieren so deren räumliche und zeitliche Veränderungen in der Schweiz.
SwissLichens stellt die Grundlagen für die Umsetzung des Naturschutzes im Bereich Flechten bereit. Wir beraten Bund, Kantone und die Öffentlichkeit, wie Flechten gefördert werden können, erstellen Artenschutz-Merkblätter und veröffentlichen zusammen mit dem Bundesamt für Umwelt BAFU die Rote Liste der gefährdeten baum- und erdbewohnenden Flechten der Schweiz.
Unter spezieller Beobachtung: Die Lungenflechte ¶
Die Echte Lungenflechte (Lobaria pulmonaria) ist eine auffällige und leicht erkennbare Blattflechte, die in Mitteleuropa auf alten Laubbäumen wächst. Die Art ist in den letzten 100 Jahren in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet stark zurückgegangen und ist heute in der Schweiz und zahlreichen weiteren Ländern Europas, Nordamerikas und Asiens gefährdet.
Seit Ende der 1980er-Jahre untersuchen wir die Naturschutzbiologie und Genetik der Echten Lungenflechte und weiterer baumbewohnender Waldflechten. Bei unseren Untersuchungen fokussieren wir sowohl auf den Pilz- als auch auf den Algenpartner der Flechtensymbiose und können so etwa deren Ausbreitung erforschen.
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WSL-Publikationen ¶
Merkblätter zur Artenförderung von Flechten: swisslichens.wsl.ch