Genetische Vielfalt und Naturschutzgenetik

Die Genetische Vielfalt ist für das langfristige Überleben jeder Art von zentraler Bedeutung. Wir erforschen ökologische Prozesse in Populationen von Pilzen, Pflanzen und Tieren mit genetischen Methoden und ergänzen diese mit experimentellen Untersuchungen.

Welche Organismen kommen in einem Lebensraum vor? Wie beeinflussen Strassen die Ausbreitung und Vernetzung von Populationen? Wie wirkt sich Inzucht auf seltene Arten aus? Antworten auf diese Fragen können mithilfe genetischer Methoden gefunden werden.

Wir verwenden unter anderem Umwelt- oder eDNA, um Lebensräume zu überwachen oder seltene Arten nachzuweisen. Denn Erbgut von Tieren, Pilzen oder Pflanzen ist überall, in der Luft, im Wasser, im Boden. Das eDNA-Labor der WSL ist speziell für solche Untersuchungen ausgerüstet. Um Proben von eDNA auch in «unzugänglichen» Lebensräumen sammeln zu können, verwenden wir modernste Geräte wie etwa speziell entwickelte Drohnen.

Bei unseren Untersuchungen konzentrieren wir uns auf Arten, die im Ökosystem eine wichtige Rolle spielen oder die in der Schweiz und weltweit selten oder gefährdet sind. Unsere Erkenntnisse bilden wichtige Grundlagen für die Planung und Umsetzung von Naturschutzmassnahmen, aber auch für den Waldbau.

WSL-Publikationen

Genetische Vielfalt ist essenziell für die Anpassung von Baumpopulationen. Ein Fragenkatalog hilft, forstliches Vermehrungsgut optimal zu nutzen. Ökologische, organisatorische und produktionstechnische Aspekte werden mit Praxisbeispielen aus Aargau und Zürich veranschaulicht.

WSL Berichte 1622025
Verfügbare Sprachen: Deutsch

Bei der Verwendung von Pflanz-, Saat und Schnittgut gilt es, floristisch-ökologische wie auch genetische Erkenntnisse zu beachten.

Merkblatt für die Praxis 772024
Verfügbare Sprachen: DeutschFranzösisch
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Projekte

Das Pilotprojekt GENSCOP baut ein Netzwerk auf mit Fachleuten und Labors mit Bezug zu praktischer Naturschutzgenetik. Die vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) mitfinanzierte Plattform dient insbesondere den Kantonen, um anwendungsrelevante naturschutzgenetische Fragen zu klären.

Wir erforschen die Rolle der Hybridisierung bei der Anpassung an das Klima anhand des Weisseichen-Artenkomplexes als Modellsystem und legen dabei einen besonderen Fokus auf Österreich und Südosteuropa.

TAMERS will assess the role of information flow and trust between scientists and practitioners, and develop recommendations for communicating assisted migration strategies at a European scale.

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