14 Mio. Euro für europäische Infrastruktur zur Langzeitforschung an Ökosystemen

03.09.2019  | bearbeitet von: Beate Kittl | News WSL

Die EU hat zwei Projekte mit einem Gesamtvolumen von 14 Millionen Euro für das eLTER-Netz genehmigt. eLTER steht für «Integrated European Long-Term Ecosystem, critical zone and socio-ecological systems Research Infrastructure. Damit wird ein weiteres wichtiges Kapitel bei der Entwicklung einer dauerhaften Infrastruktur für die langfristige Ökosystemforschung in Europa aufgeschlagen. Die Schweiz trägt mit ihrem Fachwissen, ihren Datenreihen von 19 Flächen aus der Langfristigen Waldökosystemforschung LWF bei.

Diese Mittel werden es ermöglichen, die eLTER-Infrastruktur für die langfristige Forschung im Bereich Ökosystem, «Critical Zone» und Sozialökologie in Europa signifikant auszubauen. Die Initiative wird auch der wissenschaftlichen Arbeit auf eLTER-Standorten und -Plattformen einen wichtigen Impuls geben. Insgesamt werden 34 Partner aus 24 Ländern an zwei Projekten beteiligt sein.

Ziel des Konsortiums ist es, die operative, technische und strategische Entwicklung an den bestehenden Standorten in Europa voranzutreiben, um den aktuellen Herausforderungen des globalen Wandels mit ganzheitlichen, systemischen Beobachtungen und Analysen von Umwelttrends zu begegnen. Es werden harmonisierte Methoden und Forschungsansätze angewandt, der Zugang zu Daten erleichtert und ein breites Spektrum von Nutzergruppen, von der Forschung bis zur Politik, umfassend unterstützt. Parallel dazu werden Leistungstests des neu entstehenden eLTER RI durchgeführt. Ausgewählte Standorte und Plattformen in Land-, Süßwasser- und Küstenökosystemen werden genutzt, um die Integrität von Ökosystemen, die Auswirkungen des Klimawandels und gefährdete Ökosystemdienstleistungen auf gesamteuropäischer Ebene zu untersuchen. 

Schweizer Beitrag

In der Schweiz führt die WSL seit 1994 an 19 Dauerbeobachtungsflächen Langfristige Waldökosystemforschung (LWF) durch. Einige dieser Langzeitmonitoring-Plots sind auch Teil von internationalen Netzwerken wie ICP Forests , eLTER, TreeNet, ICOS und dem Swiss FluxNet. Um zu eLTER beizutragen, nutzt die WSL die vorhandenen Synergien und trägt mit ihrem Fachwissen, ihren angewandten Methoden und ihrer Infrastruktur dazu bei, und erhält CHF 500'000.- für die nächsten 5 Jahre. Schweizer Projektleiter ist der Ökophysiologe Marcus Schaub von der WSL.

Warum eLTER RI?

eLTER RI geht Forschungsfragen in einem besonders sensiblen Bereich an: In einer Welt, die rasanten globalen Veränderungen wie Klimawandel und Landnutzungsänderungen ausgesetzt ist, beeinflussen mehrere Faktoren gleichzeitig die Ökosysteme. Dies geschieht in komplexen räumlichen und zeitlichen Mustern und ist oft mit erheblichen Verlusten an Biodiversität und Ökosystemleistungen verbunden. Während solche Veränderungen bisher meist über kürzere Zeiträume untersucht worden sind, ist wenig über die langfristigen Auswirkungen auf das Gesamtsystem oder über übergreifende Beziehungen und Rückkopplungen zwischen Klima, Wasserhaushalt, Pflanzen oder Tieren bekannt.

Die ganze Medienmitteilung vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)

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