2 Millionen Euro für die Gletscherforschung

Prof. Dr. Francesca Pellicciotti erhält für ihre Forschung zum Massenverlust von Gletschern im Himalaya einen der renommierten ERC Consolidator Grants über fünf Jahre zugesprochen. Sie wählte die Eidg. Forschungsanstalt WSL als gastgebende Institution. Die Gletscher spielen in der Region eine wichtige Rolle für die Wasserversorgung von Millionen von Menschen.

In ihrem Projekt wird Pellicciotti den Schwund von schuttbedeckten Gletschern im Himalaya untersuchen, die einen grossen Teil des zu Tal fliessenden Wassers liefern. Die Schicht aus Felsblöcken und feinem Gesteinsmaterial isoliert an sich solche Gletscher, aber im Himalaya verlieren sie dennoch ebenso rasant an Masse wie unbedeckte Gletscher. Die Gründe hierfür sind bislang unbekannt. Francesca Pellicciotti will in ihrem Projekt der Hypothese nachgehen, dass auf der Gletscheroberfläche liegende Eisklippen und Seen für das schnelle Abschmelzen verantwortlich sind.

Mit einer Kombination aus Satellitenbeobachtungsdaten, Feldarbeiten vor Ort und physikalisch basierten Modellen will die schweizerisch-italienische Doppelbürgerin diese Eiswände und Schmelzseen nachweisen und Modelle für die zukünftige Entwicklung der Gletscher erstellen. In der Region gibt es bisher wenig Daten über den Schwund der Gletscher, obwohl Millionen von Menschen in Indien, Pakistan, Afghanistan, Nepal und China von den Wasserressourcen aus Gletschern und Schnee abhängig sind.

Pellicciotti absolvierte einen Postdoc an der ETH Zürich und ist inzwischen ausserordentliche Professorin an der Northumbria University in Grossbritannien. Mit dem Fördergeld von zwei Millionen Euro (2,3 Millionen Franken) wird sie auf fünf Jahre zwei Doktoranden und einen Postdoc beschäftigen, sowie Reise- und Sachmittel bestreiten. Pellicciottis Projekt ist eine aussichtsreiche Erweiterung der starken glaziologischen Forschung an der WSL.

Die Consolidator Grants des Europäischen Forschungsrats (European Research Council ERC) fördern exzellente Wissenschaftler/innen, deren eigene unabhängige Arbeitsgruppe sich in der Konsolidierungsphase befindet und deren Doktorat maximal sieben bis 12 Jahre zurückliegt. Sie sind mit maximal 2 Millionen Euro auf fünf Jahre dotiert.

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