Andreas Rigling war seit 2009 Mitglied der WSL-Direktion, wo er dank seiner integrierenden Art, seinem immensen Wissen zu allen Aspekten des Waldes und seinem umfassenden Netzwerk in Wissenschaft und Waldpraxis hervorragende Arbeit leistete. Weil er die WSL verlässt, tritt er auch aus der Direktion aus.
Nach fast dreissig Jahren an der WSL, die Hälfte davon als Leiter der Forschungseinheit Walddynamik und die letzten 13 Jahre zusätzlich als Mitglied der Direktion, hat Andreas Rigling sich entschieden, die WSL per Ende August 2022 zu verlassen und an die ETH Zürich zu wechseln. Der Waldökologe forscht zur Widerstandsfähigkeit und Resilienz von Waldökosystemen in Bezug auf Klimaveränderungen, zu chronischen biotischen und abiotischen Stressoren und natürlichen Störungen sowie zu deren Auswirkungen auf die Waldbewirtschaftung. Rigling gilt als einer der Pioniere der Klimawandelfolgenforschung im Wald und seine Arbeiten zu den direkten und indirekten Effekten von Trockenheit auf das Baumwachstum und die Konsequenzen für die Waldbewirtschaftung sind aktueller denn je. Seine breite, interdisziplinäre Expertise, aber auch die Brücke zwischen Forschung und Anwendung, die Rigling dabei immer wieder schlägt, zeichneten seine Mitarbeit in der Direktion aus. WSL-Direktorin Beate Jessel betont: «Andreas Rigling hat nicht nur die Umsetzung von Forschungsergebnissen in die Praxis gefördert, sondern das Wissen der Betroffenen bereits in Forschungskonzepte integriert. So hat er die gesellschaftliche Relevanz der WSL massgeblich vorangebracht.»
Auch Rigling selber hebt die Bedeutung von wissenschaftsbasierter Vermittlung an Fachleute in Praxis, Verwaltung und Politik sowie an die breite Öffentlichkeit hervor. So war er nicht nur Autor unzähliger wissenschaftlicher Artikel, sondern auch von Merkblättern und vielen Publikationen für die Praxis. In jüngerer Vergangenheit war er auch Mit-Herausgeber des Buchs «How to balance forestry and biodiversity conservation. A view across Europe», das für die integrative Waldwirtschaft in ganz Europa grosse Bedeutung hat. Ebenso arbeitete er immer wieder mit Künstlerinnen und Künstlern zusammen, um Wissenschaft an verschiedenste Kreise der Öffentlichkeit zu vermitteln. So kam er – vermutlich als bisher einziger WSL-Mitarbeiter – zu einem Auftritt am Jazzfestival Montreux.
In der Direktion hat sich Rigling nicht nur mit dem Thema Wald, sondern auch mit allen weiteren Kernthemen der WSL (Biodiversität, Landschaft, Naturgefahren sowie Schnee und Eis) auseinandergesetzt. Er hat aktiv bei der Erarbeitung von drei Entwicklungsplänen, bei organisatorischen und strukturellen Konsolidierungen, beim Austausch mit dem ETH-Rat sowie bei der Beurteilung von unzähligen Projekt- und Stellenanträgen mitgewirkt. Dabei hat er zwei Direktoren sowie eine Direktorin erlebt und unterstützt. Denn gerade, wenn diese einen thematisch anderen Hintergrund hatten, vertrat Rigling sie oft und souverän in Wald-bezogenen Gremien wie etwa dem NFZ.forestnet, einem europäischen Netzwerk für Forschung und Hochschulbildung im Bereich Wald und Forstwissenschaft.
Neben den inhaltlichen Aspekten war es Rigling immer ein grosses Anliegen, die Zusammenarbeit zwischen den WSL-Standorten und den verschiedenen Forschungsgruppen und -disziplinen zu fördern. Er setzte sich stets für eine konstruktive, offene und stimulierende Arbeitskultur an der WSL ein, was die WSL aus seiner Sicht von anderen vergleichbaren Institutionen abhebt – dies gelte es zu bewahren. «Andreas Rigling hat die WSL nach aussen und die Direktion nach innen hervorragend repräsentiert», sagt Direktorin Jessel. «Dafür bin ich ihm sehr dankbar. Es ist ein grosser Verlust, dass er die WSL und damit die Direktion verlässt. Aber natürlich wünschen wir ihm für seine neue Position an der ETH Zürich alles Gute – und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit unter neuen Vorzeichen!»
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