25.04.2022 | Cassie Lumbrazo | SLF News
Die Forschungsgruppe Schneehydrologie hat mit dem Aufbau ihrer bodengestützten Ausrüstung begonnen und konnte überraschend Nordlichter sehen.
Wir haben die motorisierte Seilbahnplattform auf einem Transekt installiert, der auch eine Reihe von Waldstrukturen abdeckt. Der Transekt verläuft unter dem dichten Baumdach und durchquert sowohl den nach Norden und den nach Süden ausgerichteten Waldrand als auch die Lücke im Wald. Mit der Seilbahn werden entlang des Transekts durch unseren Untersuchungsstandort kontinuierliche Messungen der Sonnen- und Wärmeeinstrahlung durch das Baumdach auf die Schneedecke erhoben.
Zusätzlich zum Aufbau der miniaturisierten Wetterstationen und der Seilbahn haben wir mit Messungen der Schneehöhe und des Schneewasseräquivalents (SWE) begonnen. Diese beiden wesentlichen Bodenmessungen sollen während der Feldkampagne zur Abdeckung der Schneeschmelzperiode wiederholt werden.
Zur Verbesserung unserer Schneedeckenprognose in Waldgebieten müssen wir besser verstehen, wie die Waldstruktur die Schneeschmelzmuster bestimmt; diese Bodenbeobachtungen stellen den ersten Schritt hierzu dar. Nachdem unser Forschungsstandort aufgebaut ist und im Wald bereits Messungen durchgeführt wurden, besteht unser nächster Schritt darin, die Drohnen in die Luft zu bringen, um mit der Erhebung von Messungen über dem Baumdach zu beginnen.
Ein unerwartetes Ereignis ¶
Wir dachten daran, dass wir während unserer Feldkampagne in der Arktis vielleicht Nordlichter sehen würden. Angesichts einer schlechten Nordlichtprognose sowie eines hellen Vollmonds und somit eines nicht so dunklen Himmels waren unsere Erwartungen jedoch recht niedrig. Am Montag, den 11. April, erfuhren wir in den Nachrichten, dass ein Sonnenfleck explodiert war. Dies würde zu einem geomagnetischen Sturm führen, der laut Prognose bis Freitag, den 15. April, andauern würde.
Kurz vor 1:00 Uhr am Freitagmorgen gingen wir hinaus auf den zugefrorenen Fluss Kitinen, um den klaren Nordhimmel vollständig sehen zu können, und plötzlich waren wir mittendrin in diesem unerwarteten Schauspiel. Wir waren überwältigt von diesem Anblick und beobachteten, wie die Nordlichter im Osten aufstiegen, dann, während sie nach Norden zogen, über uns ihre Form veränderten und schließlich hinter dem Baumdach im Westen versanken.