Felssturz und Lawine am Flüela Wisshorn

In der Nacht auf den 19. März 2019 ereignete sich am Flüela Wisshorn ein Felssturz, der in der Folge eine Schneelawine auslöste. Wie Messungen des SLF nun zeigen, stürzte dabei über eine Viertelmillion Kubikmeter Fels zu Tal.

Mehr als 250‘000 Kubikmeter Fels lösten sich am 19. März 2019 kurz nach Mitternacht aus der Nordwestflanke des Flüela Wisshorns (3085 m ü. M., Davos GR). Beim Sturz lösten die Felsmassen eine sehr grosse Schneebrettlawine aus und vermischten sich teilweise mit dieser. Während sich die grobblockigen Felsmassen im Hochtal unterhalb des Wisshorn-Gipfels ablagerten, kam die Schneelawine mit kleineren Steinen und Staubpartikeln erst knapp vor der geschlossenen Flüelapassstrasse im Bereich Wägerhütta/Carlimatta zum Stillstand (Abb. 1). Es handelt sich also um ein verkettetes Ereignis «Felssturz – Schneelawine».

Der genaue Zeitpunkt des Ereignisses konnte anhand von seismischen Aufzeichnungen des Schweizerischen Erdbebendienstes SED und des SLF auf 00:00:27 Uhr bestimmt werden. Das Volumen des Felssturzes haben SLF-Forschende durch eine Befliegung mit einer Drohne fotogrammetrisch ermittelt (Abb. 2). Die Instabilität, die zum Felssturz führte, dürfte mit der geologischen Struktur und der Erosion durch den in Zwischenzeit abgeschmolzenen Gletscher  in Zusammenhang stehen. Obwohl der Anriss mit hoher Wahrscheinlichkeit im Permafrost liegt, war dort nach dem Felssturz nur wenig Permafrosteis sichtbar.

Fotos

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Anriss des Felssturzes am Südwestgrat des Flüela Wisshorns (3085 m ü. M.) (Foto: Robert Kenner, SLF).
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Das grobblockige Material lagerte sich im Hochtal unterhalb des Wisshorn-Gipfels ab (Foto: Robert Kenner, SLF).
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Die Felsmasse löste sich am Südwestgrat des Flüela Wisshorns und löste dabei eine Schneelawine aus. Diese kam erst knapp vor der geschlossenen Flüelapassstrasse (am unteren Bildrand) zum Stillstand (Foto: Robert Kenner, SLF).

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