Die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL stellt ihre Forschungsstrategie 2035 vor. In Zeiten von Klimawandel, Biodiversitätsverlust und der Urbanisierung hat sich die WSL zum Ziel gesetzt, eine wichtige Akteurin bei der Bewältigung künftiger Herausforderungen zu sein.
Trockene Sommer und Starkregen, Bevölkerungsdruck in den Städten und naturnahen Gebieten, die Einschleppung nicht heimischer Organismen und die daraus resultierende Gefährdung der einheimischen Artenvielfalt, Gletscherschmelze und das Auftauen des Permafrosts: Die Welt ist im Wandel. Auch die WSL trägt diesen Veränderungen mit einer neuen Strategie Rechnung.
«Die WSL will in den nächsten zehn Jahren entscheidend zu Lösungen für die drängendsten Umwelt- und Gesellschaftsprobleme unserer Zeit beitragen», sagt Christoph Hegg, Acting Director der WSL. «Deshalb haben wir in einem umfassenden, partizipativen Prozess die WSL-Strategie 2035 erarbeitet.»
Auswirkungen von globalen Herausforderungen angehen ¶
Die WSL-Strategie 2035 zielt darauf ab, den Herausforderungen des globalen Wandels effektiv zu begegnen und basiert auf der langjährigen Erfahrung und den herausragenden Leistungen des Instituts.
Im Zentrum der Strategie stehen vier übergeordnete Entwicklungsschwerpunkte. Es sind dies: «Folgen des globalen Wandels», «Nachhaltige Urbanisierung», «Umweltgovernance» sowie «Multifunktionale Landschaften».
Kernthemen voranbringen ¶
Die Entwicklungsschwerpunkte bauen auf den bestehenden Kernthemen Wald, Biodiversität, Landschaft, Naturgefahren sowie Schnee und Eis auf. «In den Kernthemen verfügt die WSL über eine hohe Kompetenz. Seit Jahrzehnten treiben unsere Wissenschafterinnen und Wissenschafter die Forschung in diesen Bereichen voran», sagt Christoph Hegg. «Trotzdem gibt es noch zahlreiche ungelöste Fragen – und durch den globalen Wandel kommen ständig neue Fragestellungen dazu.»
Neuste Methoden und Ansätze anwenden ¶
Die WSL setzt auch in Zukunft in allen Bereichen auf modernste Forschungs- und Monitoringmethoden, die durch die rasante Digitalisierung und technologischen Innovationen einem tiefgreifenden Wandel unterworfen sind.
Des Weiteren hält das Institut auch eine partnerschaftliche Zusammenarbeit, insbesondere in den Entwicklungsschwerpunkten, für wichtig:
«Die Entwicklungsschwerpunkte behandeln Herausforderungen, die nicht nur die WSL, sondern die gesamte Umweltforschung betreffen», sagt Christoph Hegg, «und sie müssen von Natur- und Sozialwissenschaften zusammen ganzheitlich angegangen werden.» Auch die Zusammenarbeit mit anderen Forschungsinstituten, wie zum Beispiel der Eawag, sei dabei zentral.
Die WSL-Strategie 2035 ist in einem neunmonatigen Prozess erarbeitet worden. «Als Forschungsinstitut des Bundes und Teil des ETH-Bereichs verpflichten wir uns mit der Strategie 2035 der Exzellenz in Forschung und Umsetzung. Die WSL ist bereit, sich einer Welt im Wandel zu stellen», ist Christoph Hegg überzeugt.
Die Welt im globalen Wandel
Der globale Wandel - Klimawandel, Landnutzungsänderungen und andere menschgemachte Veränderungen - ist die Hauptursache für die drängendsten Umwelt- und Gesellschaftsprobleme unserer Zeit. Sowohl die Schweiz als auch Europa sind zunehmend klimatischen Extremen ausgesetzt, wie beispielsweise Hitzewellen, saisonale Trockenheit und Starkniederschläge. Gleichzeitig nimmt der Bevölkerungsdruck in städtischen, ländlichen und naturnahen Gebieten zu. Die intensive Landwirtschaft, die Verstädterung, der Klimawandel und die Einschleppung nicht heimischer Organismen gefährden die einheimische Artenvielfalt. Zudem steigen die Risiken für die Bergregionen durch die Gletscherschmelze und das Auftauen des Permafrosts. Dieser globale Wandel steht im Zentrum der neuen Strategie 2035 der Eidg. Forschungsanstalt WSL.
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