Die Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL hat auf Ersuchen des Bundesamtes für Landwirtschaft gemeinsam mit Agroscope einen Kontaminationsversuch von Salatpflanzen mit enterohämorrhagischen Escherichia coli (EHEC) beantragt. Ziel der Studie ist, Empfehlungen für die landwirtschaftliche Praxis und Schutzvorkehrungen für die Verbraucher zu erarbeiten. Durchgeführt wird das Experiment im Pflanzenschutzlabor der WSL.
In den letzten Jahren ist die Anzahl an Infektionserkrankungen des Menschen, die durch den Verzehr von mit Bakterien wie Salmonella enterica und Escherichia coli belastetem Gemüse bedingt sind, weltweit gestiegen.
Bis heute sind die Verhaltensweisen dieser humanpathogenen (also für den Menschen schädlichen) Erreger ungenügend erforscht. So ist zum Beispiel unklar, welche Rolle die Eigenschaften und die Zusammensetzung des Bodens spielen. Man weiss nicht, wie und ob die Bakterien in die Wurzel und in das Blattgewebe von Salatpflanzen eindringen. Fragen gibt es auch im Zusammenhang mit organischem Dünger, Giesswasser oder der Einarbeitung von möglicherweise belasteten Pflanzenresten.
Aufgrund der bestehenden Gefährdung für Verbraucher in der Schweiz und europaweit will das Bundesamt für Landwirtschaft den Einfluss dieser Faktoren auf die Besiedelung von Kopfsalat und Feldsalat mit entero-hämorrhagischen Escherichia coli (EHEC) untersuchen lassen. Geschehen soll dies im Rahmen einer Kooperation mit der Universität Hohenheim und dem deutschen Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Auf der Basis der geplanten Studie sollen Empfehlungen für die landwirtschaftliche Praxis sowie eine Risikobewertung für die Konsumenten ausgearbeitet werden.
Europaweit ist nur das Pflanzenschutzlabor der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL für diese Art von Forschung ausgerüstet. Als einziges verfügt es über ein Gewächshaus mit den nötigen Schutzvorrichtungen (biologische Schutzstufe 3), damit das Experiment absolut sicher durchgeführt werden kann.
WSL und Agroscope haben im Hinblick auf das am 21.12.12015 eingereichte Gesuch präzise Abläufe und Sicherheitsrichtlinien erarbeitet. Diese werden nun vom Bundesamt für Umwelt geprüft. Das Genehmigungsverfahren wird voraussichtlich drei Monate dauern.