Professor Alexandre Buttler, Leiter des WSL-Standorts Lausanne und ehemaliges Direktionsmitglied der WSL, wird heute emeritiert. Die Direktion der WSL dankt ihm herzlich für seine hervorragende Leistung als Forscher, Standortleiter, Studentenbetreuer und Doktorvater.
Nach seinem Abschluss in Biologie an der Universität Neuchâtel doktoriert Alexandre Buttler 1987 zum Thema Pflanzenökologie. In Folge arbeitet er in Post-Doc-Projekten an der Queen MaryUniversity of London und am LRRC Agriculture in Ottawa. Danach ernennt ihn die Université de Franche-Comté 1998 zum Ordinarius. 1999 stösst Alexandre Buttler zur WSL mit der Aufgabe, deren Aussenposten in Lausanne, der sich bisher vor allem mit praxisorientierten Projekten befasste, wissenschaftlich zu verstärken. 2003 gründen WSL und EPFL das gemeinsame Laboratory of Ecological Systems - ECOS. Alexandre Buttler wird 2004 EPFL-Professor und übernimmt die Leitung der neuen Einheit. 2006 ernennt ihn die WSL zum Mitglied der Direktion und Standortleiter der WSL Lausanne. Weitere Gastprofessuren verleihen ihm später die Universitäten von Berkeley (Kalifornien), Poznan (Polen) und Boulder (Colorado).
In seiner Forschung interessierte sich Prof. Buttler vor allem dafür, wie die Vegetation mit dem Boden und dessen Lebewesen zusammenwirkt und wie diese Beziehungen sich in einem wärmeren und trockeneren Klima verändern könnten. Für die Bevölkerung sichtbar wurden zum Beispiel seine Experimente im Waadtländer Jura. Dort verpflanzte er mit seinem Team Wytweide-Vegetation und junge Bäume samt dem Boden, in dem sie standen, und zwar von kalten Standorten am Col du Marchairuz in unterschiedliche tiefere Lagen, um die Klimaveränderung zu simulieren.
Die Juraregion war der ideale Standort für viele weitere seiner Experimente und Beobachtungen, von Wytweiden über Moore bis zu den Auswirkungen von Trockenheit auf unterschiedlich intensiv beweidete Grasflächen. Seine breiten Interessen brachten ihn auch nach Madagaskar, wo er Forschungsprojekte über Brandrodung durchführte, und nach Kolumbien und Kamerun, wo er sich mit der Bodennachhaltigkeit in Ölpalmplantagen befasste. Prof. Buttler engagierte sich stark in der Betreuung von Studierenden und Doktorierenden. Mit sehr viel Einsatz und Aufmerksamkeit begleitete er viele von ihnen in die Anfänge einer wissenschaftlichen Laufbahn.
Prof. Buttlers Vorlesungen zu terrestrischer Ökologie, Ökosystem-Management und multivariater Statistik, sowohl im Bachelor wie im Master Kursus, erfreuten sich eines regen Besuchs und vieler positiver Rückmeldungen. Kollegen aus anderen Instituten schätzten insbesondere seine Interdisziplinarität.
Neben seiner Mitgliedschaft in namhaften Gremien und über 150 wissenschaftlichen Publikationen in internationalen Zeitschriften (siehe Website) hinterlässt Alexandre Buttler auch ein Lächeln im Gesicht seiner WSL-Kolleginnen und Kollegen. So sagt der stellvertretende Direktor der WSL, Christoph Hegg, über ihn: «Alexandre hat uns vorgelebt, dass auch die genaueste wissenschaftliche Forschungsarbeit mit Witz und Charme verbunden werden kann.»
Am 27. November 2019 hält Prof. Buttler seine Abschiedsvorlesung an der EPFL mit dem Titel "Wissenschaftlicher Parcours eines Ökologen zwischen grundlegender und angewandter Forschung".
Die WSL dankt Alexandre Buttler ganz herzlich und wünscht ihm für den kommenden Lebensabschnitt alles Gute!