Startschuss zum 5. Landesforstinventar

Soeben hat die fünfte Datenaufnahme des Landesforstinventars (LFI) begonnen. Mitarbeitende der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL führen die für Waldbewirtschaftung und Waldpolitik notwendige Erhebung seit 1983 durch. Das LFI ist ein gemeinsames Projekt des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) und der WSL.

Es wird wieder gemessen und gezählt im Schweizer Wald. Im Rahmen des fünften Landesforstinventars (LFI) inventarisieren Mitarbeitende der WSL rund 6500 Stichprobeflächen, die in einem regelmässigen Netz über den ganzen Schweizer Wald verteilt sind. Sie nehmen dabei bis 2026 jedes Jahr einen anderen Neuntel dieser Probeflächen auf.

Wie gross sind die Holzvorräte? Wie viel Holz ist seit der letzten Datenerfassung nachgewachsen, wie viel nutzten die Waldeigentümer? Und wie gross sind Nutzungspotenziale? Das LFI liefert zu diesen und vielen weiteren Fragen die Antworten. Die Datenanalysen werden auch zeigen, ob die Waldfläche wie in den vergangenen 35 Jahren weiter zunimmt. Darüber hinaus informiert das LFI über den Pflegezustand der Schutzwälder, etwa die Hälfte aller Schweizer Wälder gehört in diese Kategorie. Es gibt Auskunft über die Baumartenzusammensetzung, die Qualität des Waldes als Lebensraum für Tiere und Pflanzen, die Erholungsnutzung sowie die Gesundheit und Vitalität des Waldes. So dürfte eine aktuelle Frage sein, wie stark das Eschentriebsterben landesweit die Anzahl der Eschen reduziert, der mit dem Bergahorn bislang zweithäufigsten Laubbaumart in der Schweiz. Erkenntnisse dazu werden bereits die Ergebnisse des vierten LFI liefern, die BAFU und WSL 2020 bekanntgeben.

LFI wird trotz neu zu erfassender Merkmale nicht teurer

Die Aufnahmeteams erfassen im fünften LFI erstmals Kleinlebensräume am Einzelbaum (z.B. Baumhöhlen, Rindentaschen, mehrjährige Pilze oder Efeubewuchs, im Wald problematische, nicht einheimische Krautpflanzen sowie alle noch sichtbaren Wurzelstöcke. Das fünfte LFI wird damit neue und präzisere Aussagen zur Biodiversität im Wald ermöglichen. Aber nicht nur, denn im Rahmen der periodischen Försterbefragung erfahren die Aufnahmeequipen des LFI genau, wie einfach bzw. wie schwierig das Holz zu ernten und aus dem Wald zu bringen ist. Daraus lässt sich ein wichtiger Indikator für die Holzindustrie ableiten: Wo im Schweizer Wald sind noch wirtschaftlich nutzbare Holzpotenziale vorhanden?

Hervorgegangen sind diese zusätzlichen Aufnahmemerkmale aus einer Bedarfsanalyse. In deren Rahmen wurde auch geprüft, auf welche Merkmale künftig verzichtet werden kann, ohne dass die Qualität abnimmt und die Kontinuität der Aufnahmen beeinträchtigt wird. Das Ergebnis: Das LFI wird trotz Erfassung zusätzlicher Merkmale nicht teurer.

Ergebnisbericht zum vierten LFI erscheint 2020

Die Aufnahmen des fünften LFI schliessen nahtlos an diejenigen des vierten LFI an, das Ende März 2018 mit der periodischen Umfrage bei mehr als 800 Förstern und den kantonalen Fachstellen abgeschlossen wurde. Der Ergebnisbericht dazu wird im Jahr 2020 veröffentlicht, der einerseits die erfassten Daten ausführlich analysiert und interpretiert und anderseits dem BAFU als Grundlage für waldpolitische Entscheide dient. Zwischenergebnisse zum vierten LFI aus den ersten fünf Erhebungsjahren 2009/13 wurden bereits publiziert und sind im Internet abrufbar: www.lfi.ch/resultate.

Medienschaffende können Aufnahmeequipen begleiten

Die drei Aufnahmeequipen des LFI sind jedes Jahr in allen Landesgegenden unterwegs (vgl. Karte). Neben den Datenerhebungen auf den Stichprobeflächen befragen sie auch die Revierförster. Medienschaffende haben jederzeit die Möglichkeit, eine Aufnahmeequipe zu begleiten und live über die Erhebungen im Schweizer Wald zu berichten. Fabrizio Cioldi, Einsatzleiter der LFI-Feldaufnahmen, nimmt Ihren Anruf bzw. Ihre E-Mail gerne entgegen.

Das LFI ist eine langfristig angelegte Aufgabe für die nationale Waldbeobachtung. Die Resultate stützen sich auf Luftbildinterpretationen, Stichprobenerhebungen im Wald, Umfragen bei Förstern und den kantonalen Forstdiensten sowie Modellierungen und Daten von Dritten ab. Das LFI liefert wichtige Informationen für die nachhaltige Nutzung und den Schutz des Waldes und ist eine Grundlage für umweltpolitische und waldwirtschaftliche Entscheide.

Das LFI ist ein gemeinsames Projekt des Bundesamtes für Umwelt BAFU und der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL. Die WSL ist verantwortlich für die Planung und die Durchführung der Datenerhebung sowie für die Analyse und die wissenschaftliche Interpretation. Das BAFU befasst sich mit der wald- und umweltpolitischen Auslegung und der Formulierung von Umsetzungsmassnahmen.

Mehr Informationen unter: www.lfi.ch

Für wissenschaftliche Auskünfte zum LFI

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