Regionale Naturpärke sind in der Schweiz zurzeit die am häufigsten angestrebte Kategorie der «Pärke von nationaler Bedeutung». Jedoch haben einige der Projekte mit der Tatsache zu kämpfen, dass der Park von einem Grossteil der Bevölkerung nicht akzeptiert wird.
Das hier vorgestellte Forschungsprojekt untersuchte die Hintergründe dieser Probleme, und bezog dabei einerseits grundlegende Werthaltungen sowie vorherrschende Erwartungen und Bedenken mit ein. Andererseits wurde ein Schwerpunkt darauf gelegt, wie die Akzeptanz von Regionalen Naturpärken bei verschiedenen Interessengruppen ausgeprägt ist, und wie diese Gruppen sich gegenseitig wahrnehmen. Die Untersuchung in einem Regionalen Naturpark und einem bisher erfolglosen Parkprojekt zeigt, dass die Akzeptanz des Parks seitens verschiedener Interessengruppen sich in den beiden Regionen unterscheiden. Weitere Haltungen, die mit der Parkakzeptanz zusammenhängen, sind erwartete Auswirkungen bzw. befürchtete Einschränkungen durch den Park, sowie das Wissen über den Park. Die Positionen der Interessengruppen werden sowohl intern als auch von aussen als extremer wahrgenommen, als sie es im Durchschnitt aller Meinungen sind. Ausserdem wird die Legitimität der Anliegen der einzelnen Gruppen unterschiedlich wahrgenommen.
Die Bewältigung solcher Akzeptanzprobleme ist für die konkrete Umsetzung von Parkprojekten von existentieller Bedeutung. Es werden daher Folgerungen für die Parkplanung und -realisierung gezogen, sowie Massnahmen zur Förderung der gegenseitigen Akzeptanz diskutiert, welche die Aussichten bestehender und zukünftiger Parkprojekte auf tragfähige, konsensorientierte Lösungen verbessern sollen. Dazu gehört einerseits das Schaffen von geeigneten Kulturen und Strukturen der Zusammenarbeit und der opti - male Einbezug von Interessengruppen, aber auch die Frage, zu welchem Zeitpunkt welche Inhalte kommuniziert werden, so dass die Bevölkerung mit der Parkidee nicht überfordert ist, und eine neue Identität für die Region heranwachsen kann.