FLAVID 3 - Untersuchung über das Vorkommen und die Genotypenvielfalt des Phytoplasma der Goldgelben Vergilbung der Rebe in Schweizer Landwirtschafts- und Waldökosystemen

Projektdauer

2024 - 2027

Kooperation Finanzierung

Ein gemeinsames Forschungsprojekt der WSL Cadenazzo, Agroscope und Agridea.

Die Goldgelbe Vergilbung der Rebe (GGV) ist eine schädliche Rebenkrankheit, die mit dem Quarantäneorganismus "Candidatus Phytoplasma vitis" (GGVp) in Verbindung gebracht wird, der in der Landschaft auf Laubgehölzen wie der Schwarzerle (Alnus glutinosa) sowie auf verwilderten Weinreben überleben kann.

Die epidemische GGVp-Übertragung in Weinbergen ist auf den Hauptvektor, die nearktische Zikade Scaphoideus titanus, zurückzuführen, aber mehrere alternative Vektoren, wie Orientus ishidae, können ebenfalls sporadisch an der Übertragung beteiligt sein, insbesondere wenn Weinberge in komplexere Landschaftskontexte eingebettet sind. Somit kann die Epidemiologie von GGVp mehrere Akteure umfassen, die in Weinbergen und naturnahen Landschaftskompartimenten präsent sind, was das GGV-Management komplizierter macht.

In der Schweiz können wir zwischen drei verschiedenen GGV-Situationen unterscheiden (siehe auch Abbildung unten): in der Südschweiz ist S. titanus weit verbreitet und GGV ist in den Weinbergen endemisch; in der Westschweiz ist S. titanus vorhanden und GGVp breitet sich zwischen und innerhalb der Weinberge aus; im Nord-Osten der Schweiz sind S. titanus und FDp in den Weinbergen nicht vorhanden, aber der alternative Vektor O. ishidae und GGVp sind auf Schwarzerlen vorhanden. Es ist daher dringend erforderlich, unser Wissen über die Verbreitung von GGVp in der Landschaft und das Vorhandensein alternativer Vektoren zu verbessern und Präventivmassnahmen und Instrumente zur Früherkennung weiterzuentwickeln.

Das übergeordnete Ziel von FLAVID 3 ist es, die verschiedenen Situationen der GGVp-Epidemiologie in Weinbergen und naturnahen Kompartimenten in der Schweiz besser zu verstehen. Unsere Erkenntnisse werden dazu beitragen, die Überwachung und Bewirtschaftung der Schweizer Weinberge zu verbessern und die mit dieser Quarantänekrankheit verbundenen Kosten für die Branche sowie für die nationalen und kantonalen Behörden zu senken.

Das Projekt ist in folgende vier Arbeitsmodule (Work Packages) unterteilt:

  • WP1: Umsetzung von Habitatmanagementkonzepten zur Ergänzung der derzeitigen Bekämpfungsstrategien in Gebieten, in denen GGV und S. titanus etabliert sind (GGVp endemisch, S. titanus weit verbreitet; Untersuchungsgebiet: Südschweiz);
  • WP2: Vertiefung des Verständnisses des GGV-Pathosystems in Gebieten, in denen sich GGV und S. titanus derzeit ausbreiten (GGVp ist vorhanden und in Ausbreitung begriffen, S. titanus ist weit verbreitet; Untersuchungsgebiet: Westschweiz);
  • WP3: Bewertung des potenziellen Risikos des Auftretens und der Ausbreitung von GGV und S. titanus in Gebieten, die derzeit frei von GGVp und ihren Vektoren sind (keine GGVp in Weinbergen, kein S. titanus; Untersuchungsgebiet: Nordöstliche Schweiz);
  • WP4: Bereitschaft der Schweizer Winzer, Bekämpfungsmassnahmen zur Ausrottung und Eindämmung der GGV durchzuführen (Untersuchungsgebiet: gesamte Schweiz).