Flavid II - Erkennung und Management des Phytoplasma-Inokulums "Flavescence dorée" auf Landschaftsebene

Projektleitung

Marco Conedera

Stellvertretung

Gianni Boris Pezzatti

Projektmitarbeitende

Marco Conedera
Gianni Boris Pezzatti
Attilio Rizzoli
Alan Oggier

Projektdauer

2021 - 2024

Kooperation Finanzierung

"Flavescence dorée" (FD) Deutsch "Goldgelbe Vergilbung" ist eine Quarantänekrankheit, die durch das FD-Phytoplasma (FDp) verursacht wird und erstmals in den 1950er Jahren in Südwestfrankreich gemeldet wurde. In Europa ist sie heute in den meisten Weinbaugebieten verbreitet, obwohl die systematische obligatorische Bekämpfung hauptsächlich in der Anwendung von Insektiziden gegen den FDp-Insektenvektor und in der Entfernung infizierter Rebstöcke besteht. Obwohl in Europa die epidemische Übertragung von FDp in Weinbergen durch den nearktischen Blatthüpfer Scaphoideus titanus erfolgt, haben sich bisher auch andere Auchenorrhyncha-Arten sowie mehrere Laubholzarten als mit verschiedenen FDp-Stämmen infiziert erwiesen.

All dies deutet darauf hin, dass die FDp-Epidemien und die Ökologie als ein komplexes System dargestellt werden müsste, das sich nicht auf die binomische Beziehung "Weinrebe - S. titanus" innerhalb des Weinbergs beschränkt. Insbesondere das Vorhandensein von Gehölzen und verwilderten Rebstöcken in der Landschaft rund um die Weinberge könnte eine wichtige Rolle bei der Erhöhung des Drucks des FDp-Inokulums auf die Weinreben spielen.

Mit diesem Projekt wollen wir:

  • Vertiefung der Kenntnisse über mögliche und bisher unentdeckte Reservoire von FDp mit epidemischem Potenzial in Weinreben in und außerhalb von Weinbergen
  • zu prüfen, ob Habitatmanagementmaßnahmen an der Schnittstelle zwischen Weinberg und Wald dazu beitragen können, den Seuchendruck in Bezug auf das FDp-Inokulum zu verringern.
     

Folgeprojekt zu Epidemiology of Flavescence dorée in vineyards of Southern Switzerland