Das FunDive-Projekt - Bessere Grundlagen für den Pilzschutz in Europa schaffen

Projektleitung

Andrin Gross

Stellvertretung

Markus Schlegel

 

Projektdauer

2024 - 2026

Kooperation Finanzierung

Pilze sind eine der grössten Organismengruppen weltweit und für das Funktionieren der Ökosysteme zentral. Trotz ihrer nachweisbaren Bedeutung wurden Pilze beim Schutz der biologischen Vielfalt bisher vernachlässigt. Dieses Projekt leistet einen Beitrag zur Kenntnis der Vielfalt der Pilze in Europa und verbessert so die Grundlagen für deren Schutz.

Das Wissen über die Vielfalt der Pilze, ihre Verbreitung und Ökologie ist immer noch beschränkt. Dies erschwert das Festlegen effizienter Schutzmassnamen. Die vier Kernthemen «Vielfalt», «Verbreitung», «Ökologie» und «Schutz» werden in diesem drei Jahre lang dauernden Forschungsprojekt aufgegriffen. Auf Probeflächen in ganz Europa werden wir DNA aus Umweltproben wie z. B. Erde, Luft oder totem Holz isolieren und mit modernen DNA-Sequenziermethoden die Pilzgemeinschaften bestimmen. Auf denselben Flächen werden die Pilzarten zudem mit traditionellen Methoden erhoben, was es erlauben wird, die Vor- und Nachteile der beiden Methoden besser einzuschätzen. Dies wird mit Hilfe von sowohl Profi- wie auch Hobby-Mykologen geschehen. Die Daten sollen dazu beitragen, mehr über die generellen Verbreitungsmuster, Habitatansprüche und die Seltenheit bzw. Schutzbedürftigkeit von Pilzen zu erfahren. Gleichzeitig wollen wir DNA-Datenbanken zur genetischen Pilzbestimmung verbessern, damit Arten in Umwelt-DNA-Daten mit grösserer Präzision erkannt werden können. Wichtig sind hierbei Pilzbelege aus Herbar-Sammlungen (sog. Fungarien), von denen nach wie vor viele noch nicht genetisch charakterisiert worden sind.

Das Projekt befasst sich sowohl mit Grundlagen- als auch mit angewandter Forschung und schafft wichtige Grundlagen für die Umsetzung von Massnahmen für den Pilzschutz in der Schweiz und in ganz Europa. Der Einbezug von Hobby-Mykologen aus nationalen mykologischen Gesellschaften und Vertretern aus nationalen Naturschutzämtern wird hoffentlich dazu beitragen, das Bewusstsein für die Bedeutung der Pilze zu stärken, sodass diese vermehrt in Schutz- und Förderbemühungen miteinbezogen werden.