Genetische Bestimmung von Pilzen
2023
Mitglieder der Wissenschaftlichen Kommission des Verbands Schweizerischer Vereine für Pilzkunde (VSVP) können im Rahmen dieses Projektes schwierig zu bestimmende Arten und Neufunde für die Schweiz genetisch überprüfen lassen.
Das Daten- und Informationszentrum SwissFungi ist vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) beauftragt, die Pilzartenvielfalt in der Schweiz zu dokumentieren und im Rahmen von Rote-Liste-Erhebungen periodisch zu überwachen. In den letzten Jahrzehnten sind viele neue taxonomische Arbeiten erschienen, welche allesamt auf genetischen Untersuchungen basieren. Neben einer Vielzahl an taxonomischen Anpassungen haben diese Arbeiten auch zahlreiche neue Arten ans Licht gebracht. Diese wiederum wurden zumindest teilweise bereits in neue Bestimmungswerke aufgenommen, was zurzeit nicht selten dazu führt, dass neue Arten für die Schweiz entdeckt werden.
Um diese Neufunde zu überprüfen und schwierig abzugrenzende Arten zu validieren, wünschen sich viele Hobbymykologen eine genetische Untersuchung ihrer morphologisch bestimmten Pilze. Dieses Projekt sieht vor, dass die Mitglieder der Wissenschaftlichen Kommission des Verbandes Schweizerischer Vereine für Pilzkunde (VSVP) bis zu 300 Pilzbelege pro Jahr bei SwissFungi sequenzieren und analysieren lassen können. Analysiert werden nur Belege, die gut dokumentiert sind und fotografisch festgehalten wurden. Die Sequenzdaten werden nachfolgend in der NCBI-Genbank hinterlegt und die Belege im Fungarium an der ETH Zürich (ZT) deponiert. Wir erhoffen uns dadurch eine höhere Qualität der Bestimmungen, wertvolle DNA-Sequenzdaten von seltenen und schwierig zu bestimmenden Arten und nicht zuletzt auch, dass die Mitglieder der Wissenschaftlichen Kommission mehr Sicherheit bei der Bestimmung der gesammelten Pilze erlangen.