GoApply: Multidemensional governance of adaptation to climate change in policy making and practice in the Alpine space

Governance der Anpassung an den Klimawandel wird definiert als die Strukturen, Prozesse und wechselseitigen Abhängigkeiten, die bestimmen, wie Akteure (aus öffentlicher Verwaltung, Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft) Entscheidungen treffen, Macht teilen, Verantwortung übernehmen und die Rechenschaftspflicht hinsichtlich der Anpassung an den Klimawandel sicherstellen. Bei der Governance geht es um das horizontale Zusammenspiel von Sektoren und das vertikale Zusammenspiel von Politikbereichen. Sie erfordert eine obligatorische (formelle) und freiwillige (informelle) Zusammenarbeit zwischen den Akteuren.

Durch die Kartierung der Governance im Bereich der Anpassung an den Klimawandel machen wir die relevantesten Aktivitäten sichtbar. Methodisch setzt sich die «Landkarte der Governance» aus Expertenbewertungen zu den wichtigsten Anpassungsstrategien, konkreten Massnahmen, den Akteuren, Wissensressourcen sowie Interaktionen zusammen. Ausserdem unterscheiden wir verschiedene Arten von Interaktionen zwischen den Akteuren: Information, Entscheidungsfindung, Umsetzung, Finanzierung, Überwachung und Bewertung.

Die Governance-Muster und -Dynamiken im Hinblick auf die Klimawandelanpassung im Alpenraum zu visualisieren ist aus mehreren Gründen relevant: So lässt sich aus der Vielfalt der in verschiedenen Ländern und Regionen angewandten Governance-Ansätze lernen, Stärken und Schwächen werden deutlich und es lassen sich Möglichkeiten und Innovationen aufzeigen, um die vertikale und horizontale Koordination zu verbessern.

Die WSL führte das Projekt «GoApply: Multidimensional governance of climate change adaptation in policy making and practice» von November 2016 bis April 2019 im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt BAFU durch. Es fand im Rahmen des «Interreg Alpine Space Programme/Call 2» statt. Das BAFU führte zudem im Jahr 2017 eine Governance-Fallstudie für die Schweiz durch.