Monitoring experimenteller Holzschläge im Schweizer Wald - Methoden und Tools (MONEXÄ)

In Zusammenarbeit mit Forstpraktikern und Wissenschaftlern soll eine Aufnahmemethodik und Software entwickelt werden, um die Effektivität von experimentellen Holzschlägen in Schweizer Wäldern zu untersuchen. Dies soll eine möglichst einfache und kosteneffiziente Möglichkeit bieten, den Erfolg von walbaulichen Massnahmen zur adaptiven Waldbewirtschaftung zu kontrollieren. Dabei sollten die Daten auf benutzerfreundliche Weise kantons- und betriebsübergreifend erhoben, ausgewertet und geteilt werden können.

In Folge des Klimawandels, und den sich dadurch verändernden Standortsbedingungen, wird es in der Forstpraxis immer wichtiger sein, die Effektivität von adaptiven Waldbewirtschaftungsmassnahmen prüfen zu können. Dabei sind vor allem Informationen zur Stabilität der Bestände sowie der Entwicklung der Verjüngung wichtig. Bereits bestehende Aufnahmeprotokolle aus anderen Forschungsprogrammen dazu sind meist zu detailliert, und damit auch in der Durchführung für die Forstpraxis zu aufwendig. Eine Aufnahmemethodik, die eine kosteneffiziente und standardisierte Erfolgskontrolle waldbaulicher Massnahmen in der Praxis ermöglicht, fehlt daher aktuell.

Durch die Zusammenarbeit von Forstpraktikern und Wissenschaftlern soll demnach ein Aufnahmeprotokoll entwickelt werden, dass den Baumbestand sowie die Quantität (Menge/Deckungsgrad) und Qualität (Artenzusammensetzung, Verbiss und andere Schäden) der Verjüngung mit möglichst einfachen und kosteneffizienten Mitteln erfasst. Dazu soll eine Aufnahmesoftware entwickelt werden, die eine Erhebung der Daten inklusive Qualitätskontrolle ermöglicht. Die Auswertung der erhobenen Daten soll ebenfalls mithilfe der Software erfolgen.

Die Feldarbeiten werden durch die beteiligten Kantone organisiert und durchgeführt. Die Schulung des Forstpersonals findet durch erfahrene Techniker und Wissenschaftler der WSL statt. Die Auswertungsarbeiten finden ebenso an der WSL statt.

Das Projekt basiert auf Vorarbeiten seitens WSL und dem Kanton Fribourg (FR). In einzelnen Pilotbeständen des Kantons Fribourg wurden sogenannte «experimentelle Holzschläge» durchgeführt (Abb. 1), deren Erfolg jetzt mittels einer Pilotinventur des Bestandes und der Verjüngung geprüft wird (Abb. 2).

Projektziele

(1) Entwicklung eines Aufnahmeprotokolls für den Baumbestand und der Verjüngung, dass:

  • Einfach und kostengünstig von Forstpraktikern angewendet werden kann
  • Die nötigen Informationen erfasst, um fundierte Aussagen zum Erfolg der experimentellen Schläge erlaubt

(2) Entwicklung einer Software zur Datenaufnahme und -auswertung, die:

  • Über handelsübliche Smartphones/Tablets zum Einsatz kommen kann
  • Eine effiziente und standardisierte Datenerhebung ermöglicht
  • Eine Datenauswertung durchführt, welche den Zustand des Baumbestandes und der Verjüngung beschreibt (Auswertung mit dem Ziel «Erfolgskontrolle»)

(3) Erarbeitung einer Handlungsempfehlung, um Forstpraktiker über die Durchführung vom Monitoring und Erfolgskontrolle von Holzschlägen im Rahmen der adaptiven Waldbewirtschaftung zu beraten und informieren
 

Langfristige Ziele

(1) Anwendung der Aufnahmemethode in weiteren Kantonen

(2) Organisation der Daten in einer kantonsübergreifenden Datenbank

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