Naturschutzbiologie

Unsere Gruppe überwacht die Artenvielfalt und untersucht die Mechanismen, die die biologische Vielfalt beeinflussen, um Lösungen für ihre Förderung im Anthropozän zu finden. Wir konzentrieren uns sowohl auf das Monitoring und die Rote Liste - Klassierung von bestimmten Taxa in der Schweiz als auch auf den Einfluss des globalen Wandels auf die Biodiversität und die Interaktion zwischen den Arten und ihre funktionalen Beziehungen. Wir untersuchen mehrere Taxa (Pilze, Flechten, Pflanzen, Arthropoden, Vögel, Säugetiere) in verschiedenen Ökosystemen, die sich in der Intensität der Landnutzung unterscheiden. Wir wenden dabei standardisierte Methoden zur Erfassung der biologischen Vielfalt auf verschiedenen biologischen Skalen an, indem wir traditionelle Feldmethoden und neue Techniken wie automatisierte Probenahmen, genetische Analysen, Meta-Barcoding (eDNA) und Fernerkundung kombinieren.

Derzeit untersuchen wir die Auswirkungen von Landnutzungsänderungen in Wald-, Landwirtschafts- und Städt-Ökosystemen auf die biologische Vielfalt:

  • Auswirkungen der Nutzung von Grünland und Wäldern auf funktionale Pflanzen-Insekten-Netzwerke
  • Vergleich der Käfer- und Pilzvielfalt zwischen Waldreservaten und bewirtschafteten Wäldern
  • Ökoevolutionäre Aspekte der Urbanisierung auf Wildbienen, ihre Beziehung zu Nahrungsressourcen und Auswirkungen auf den Reproduktionserfolg
  • Auswirkungen der sozio-ökologischen Zusammensetzung und Konfiguration der städtischen Umwelt auf die BEFs
  • Die Rolle der blau-grünen Infrastruktur für die Arthropoden-Biodiversität in Städten
  • Auswirkungen von anthropogenen Lichtquellen auf Insekten und Fledermäuse

Wir studieren Arten, Artengemeinschaften und funktionelle Beziehungen entlang von Lebensraumgradienten:

  • Zusammensetzung von Lebensgemeinschaften und trophische Nahrungsnetzwerke über vertikale Waldschichten hinweg
  • Beziehungen zwischen dem Lebensraum des Weissrückenspechts und Pilz- und Flechtenarten

Wir analysieren die langfristigen Auswirkungen von Landnutzung und Klimawandel auf ausgewählte Taxa:

  • Reproduktion des Rehs entlang eines Höhengradienten
  • Populationsdynamik und Ausbreitung des Schneehasen
  • Zusammensetzung und Biomasse von Insektengemeinschaften in aquatischen und terrestrischen Lebensräumen

Wir überwachen die biologische Vielfalt und gefährdete Arten in der Schweiz:

  • Nationale Bewertungen der Roten Listen nach IUCN für Flechten und Pilze
  • Eingeführte Arten und ihre Auswirkungen auf die einheimische Artenvielfalt

Wir betreiben die nationalen Daten- und Informationszentren SwissFungi und SwissLichens, die folgende Dienstleistungen erbringen:

  • Sammeln, Kuratieren und Veröffentlichen von Beobachtungsdaten zu Pilzen und Flechten
  • Bereitstellung von Informationen und Ratschlägen für Behörden für den Schutz und das Artenmanagement
  • Beitrag zur Taxonomie der Pilze/Flechten auf der Art- und Gen-Ebene

Projekte

Pilze sind für das Funktionieren der Ökosysteme zentral. Trotzdem wurden Pilze beim Schutz der biologischen Vielfalt bisher vernachlässigt. Dieses Projekt leistet einen Beitrag zur Kenntnis der Vielfalt der Pilze in Europa und verbessert so die Grundlagen für deren Schutz.

Das Synthesezentrum Biodiversität zielt darauf ab, Lücken zwischen Forschung und praktischer Umsetzung zu überbrücken. Fachleute aus Forschung und Praxis arbeiten in Arbeitsgruppen zusammen, um Wissen in praxisrelevante Synthesprodukte zu verarbeiten.

The PAPPUS project aims to understand how decision makers influence the choice of plant assemblages and their management in different types of urban green spaces, and how their decisions in turn influence ecological and human benefits in a context of climate change and urban intensification.

Die prognostizierte Zunahme der Häufigkeit von Waldbränden im Zuge des Klimawandels unterstreicht die Notwendigkeit langfristiger Studien über die Baumverjüngung und die Sukzessionsfolge von Bäumen nach Waldbränden. Diese Daten dienen als Grundlage für adaptives Management und Interventionspläne.

Wie steht es um die Insekten in der Schweiz? Welche Veränderungen gab es, welche sind im Gang, was sind deren Ursachen? Die WSL und vier weitere Forschungsinstitutionen gehen diesen Fragen im Projekt INSECT nach.

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Mitarbeitende

Naturschutzbiologie

Marco Moretti

Gruppenleiter

Bruno Auf der Maur

Wissenschaftlicher Assistent

Stefan Blaser

Technischer Mitarbeiter

Jonas Brännhage

Wissenschaftlicher Assistent

Tala Bürki

Gastwissenschafterin

Joan Casanelles Abella

Gastwissenschafter

Merin Reji Chacko

PostDoc

Mathieu Cretton

Wissenschaftlicher Assistent

Andreas Dietzel

Gastwissenschafter

Peter Duelli

Gastwissenschafter

Markus Gabathuler

Technischer Fachspezialist

Ninetta Elena Graf

Technische Mitarbeiterin

Andrin Gross

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Leona Hug

Aushilfe

Dominik Andrin Hummel

Technischer Fachspezialist

Christine Keller

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Arthur Knecht

Aushilfe / wiss. Assistent

Emiliano Medici

Gastwissenschafter

Gregor Mühlematter

Aushilfe

Cécile Nyffeler

Software Engineer

Marie-Lou Pijnenburg

Gastwissenschafterin

Franziska Richter

PostDoc

Sebastian Richard Ruile

Doktorand

Elia Sartoris

Aushilfe

Markus Schlegel

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Jan Schneeberger

Laborant

Beatrice Senn

Gastwissenschafterin

Silvia Stofer

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Sindhura Stothra Bhashyam

Aushilfe

Nils Thomann

Praktikant

Artemis Diana Treindl

Gastwissenschafterin

Jan Vigués Jorba

Doktorand

Lucia Villarroya-Villalba

Wissenschaftliche Assistentin

Gesa von Hirschheydt

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

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