Studie zu den psychophysiologischen Effekten von Spaziergängen in urbanen Wäldern und städtischen Gebieten mit unterschiedlicher Verkehrslärmbelastung

Das RESTORE Projekt (Restorative potential of greenspace in noise-polluted environments) ist ein vom Schweizerischen Nationalfonds finanziertes Forschungsprojekt, zum Potential von Grünräumen für Erholung und Verkehrslärm als Hinderungsgrund, um sich zu erholen. Das Forschungsprojekt wird von der Eig. Forschungsanstalt WSL koordiniert und in Kooperation mit der Eidg. Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa durchgeführt. Das Projekt ist im November 2020 gestartet.

Im Rahmen des Restore Projekts führen wir eine Studie zu den Effekten von Spazierengehen in unterschiedlichen Umgebungen in Zürich durch. Die Studie erforscht, welchen Einfluss Verkehrslärm und Vegetation für die Erholung bei halbstündigen Spaziergängen haben. Zudem wird in der Studie untersucht, inwiefern neben Umgebungsfaktoren auch die Geisteshaltung, mit der Menschen der Umgebung beim Spazierengehen begegnen, einen Einfluss auf die Erholung bei Spaziergängen hat. Die Datenerhebungsphase für die Studie ist seit Juni 2024 abgeschlossen. Aktuell arbeiten wir an der Publikation der Forschungsergebnisse.

Hintergrund und Ziele

Stress ist ein weit verbreitetes und belastendes Phänomen in unserer Gesellschaft. Angesichts dessen bedarf es Forschung zu Stressreduktion sowie zu Ansätzen, die auf die Prävention psychischer Belastungen und die Erhöhung von Wohlbefinden ausgerichtet sind. Entsprechend weist eine zunehmende Anzahl wissenschaftlicher Studien darauf hin, dass Aufenthalte in Grünräumen Stress reduzieren und das Wohlbefinden steigern können. Gleichwohl leben heute immer mehr Menschen in urbanen Gebieten, in denen, verglichen mit dem ländlichen Raum, mehr Umweltstressoren wie Lärm und weniger direkter Zugang zu Grünräumen zu finden sind.

Obwohl verschiedene frühere Studien die positiven Gesundheitseffekte von Aufenthalten in Grünräumen mit solchen in urbanen bebauten Gebieten vergleichen, mangelt es an Studien, die die spezifischen Auswirkungen von Lärm in diesem Kontext untersuchen.

Im Rahmen der Feldexperimente wird untersucht, inwiefern Personen sich in unterschiedlich lärmbelasteten Umgebungen in Zürich erholen können. Die Experimente vergleichen die Effekte von 30-minütigen Spaziergängen in urbanen Wäldern und urbanen bebauten Gebieten mit unterschiedlichem Verkehrslärmpegel auf Stress, Wohlbefinden, Erholung und Aufmerksamkeit. Neben Verkehrslärm als beeinträchtigenden Faktor beschäftigt sich die Studie mit Ansätzen zur Steigerung der positiven Wirkung naturbasierter Interventionen.

Frühere Studien zeigen positive Effekte von achtsamkeitsbasierten Interventionen auf Stress und Wohlbefinden. Der nichtmenschlichen Natur mit einer Haltung der Achtsamkeit zu begegnen könnte so zu einer stärkeren Verbesserung des subjektiven Wohlbefindens führen. Entsprechend wird in der aktuellen Studie untersucht, ob eine Achtsamkeitsintervention den Effekt von Spazierengehen im Wald auf Stress und Wohlbefinden erhöht. Die Ergebnisse der Studie werden Aufschluss über die restaurative Wirkung verschiedener Umwelten und den Einfluss unterschiedlicher Lärmpegel in diesen Settings geben. Darüber hinaus wird die Studie Erkenntnisse dazu liefern, inwiefern eine Veränderung der Haltung, mit der Menschen Grünräumen begegnen, die positiven Effekte von Aufenthalten in Grünräumen erhöhen kann.

Leiterin der Studie

Projektdurchführung