Beschreibung der Forschungsfläche Seehornwald-Davos ¶
Die Fläche hat die Koordinaten 46°48’55.2” N, 9°51’21.3” E und liegt auf 1639 M.ü.M. in den mittleren Lagen des Voralpen-Gürtels in den östlichen Schweizer Alpen.
Der Nadelwald wird dominiert durch die Fichte (Picea abies (L.) Karst.) mit einer durchschnittlichen Baumhöhe von 18.3 m in der zentralen Forschungsfläche (CP-Plots), und einer durchschnittlichen Baumhöhe von 9.9 m im Footprint der Eddy-Kovarianz-Messungen (SP-Plots), wobei die höchsten Bäume 41 m erreichen. Der Unterschied rührt daher, dass die seit mehr als 25 Jahre betriebenen CP-Flächen nie durchforstet wurden, während der umliegende Wald laufend genutzt wird und das Management damit den Bestand kleiner und auch jünger hält. Der durchschnittliche Stammdurchmesser auf Brusthöhe beträgt 22 cm für die CP-Plots, resp. 12.5 cm für die SP-Plots. Die Bäume haben ein auf Grund des Stammdurchmessers geschätztes Durchschnittsalter von 106 Jahren in den CP-Plots, und 60 Jahren in den SP-Plots. Das ältest Exemplar wird auf über 350 Jahre geschätzt. Der Blattflächenindex beträgt etwa 4 m2 m-2 (eine präzisere Zahl wird momentan evaluiert). Die durchschnittliche Stammzahl pro ha ist 995 (CP-Plots) und 1061 (SP-Plots). Die durchschnittliche Basalfläche der Stämme pro ha ist 54.7 (CP-Plots), resp. 40.6 m2 (SP-Plots). Das durchschnittliche radiale Stammwachstum beträgt 1.2 mm pro Jahr resp. 23 µm pro Tag (CP-Plots). Im Mittel wachsen die Bäume an 220 h pro Jahr, dies hauptsächlich nachts mit den höchsten Zuwächsen um 5:00 morgens.
Der Unterwuchs ist eher lückenhaft und bedeckt etwa 30% des Waldbodens. Er besteht aus Zwergsträuchern, überwiegend Vaccinium myrtillus und Vaccinium gaulterioides nebst Moosen.
Die Forschungsfläche bietet eine einzigartige Kombination von fortlaufenden Langzeitmessungen: Regionales Klima, CO2- und Mikroklima-Profile durch den Wald, baumphysiologische Messungen des Saftflusses und der Stammdurchmesser-Veränderungen, Eddy-Kovarianz-Fluss-Messungen, kontinuierliche Messungen der atmospherischen NO, NO2 und O3-Konzentrationen, sowie diverse Eigenschaften der Vegetation (wie Kronenverlichtung, Streufall, etc.) und Bodenstruktur. Mehr Information über die Ausrüstung der Forschungsfläche Seehornwald-Davos finden Sie hier.
Die sehr lange historische Dauer der meisten Messungen prädestiniert diese Fläche für Untersuchungen über (fehlende) Verknüpfungen zwischen Klimawandel und baumphysiologischen Anpassungen. Sie ist aber auch ideal, um Fragen zur Kohlenstoffbilanz des Ökosystems relativ zu Bodeneigenschaften und der Baumphysiologie (unter sich wandelnden Umweltbedingungen) zu erforschen.
Weitere Details über die Forschungsfläche Seehornwald Davos finden Sie unter: