Langjährige Forschung von Wildbach-Einzugsgebieten im Alptal (SZ)

Seit mehr als fünfzig Jahren untersucht die WSL kleine Wildbach-Einzugsgebiete im voralpinen Alptal (Kanton Schwyz). Ziel dieser Studien war ursprünglich ein verbessertes Verständnis für die Hochwasserentstehung und für die Rolle, die der Wald dabei spielt, zu erlangen.

Später richtete sich der Fokus auch auf ökologische Themen.  So wurde beispielsweise über Jahrzehnte der Stoffhaushalt von Wildbächen und die Kohlenstoff/Stickstoff Einträge und Umsätze im Waldökosystem untersucht. Bei all diesen Studien wurde auch immer der Schneedecke in diesem voralpinen Gebiet spezielle Beachtung geschenkt. In letzter Zeit sind die WSL-Anlagen im Alptal zu einem internationalen "Hotspot" für die Erforschung des Geschiebetransports, der Morphologie, der Abflussbildung und der Isotopen-Dynamik in Wildbach-Einzugsgebieten geworden.

Die umfangreichen neuen Erkenntnisse aus dem Alptal sind in zahlreichen internationalen und nationalen Artikeln publiziert worden. Die Daten stehen der Forschungsgemeinde auf Anfrage zur Verfügung.

News

  • 31. Juli 2024: Ein äusserst intensives Gewitter verursacht im Erlenbach einen der höchsten je gemessenen Abflüsse und Geschiebetrieb der letzten 55 Jahre. Das Gewitter dauert ca. 2.5 Stunden und weist eine Niederschlags-Spitzenintensität von 15-25 mm/10 min auf. Die gesamte Niederschlagssumme beträgt an der Klimastation Erlenhöhe ca. 50 mm. Schätzungsweise die Hälfte des Geschieberückhaltebeckens wird während diesem Gewitter mit Geschiebe und sehr viel Schwemmholz gefüllt. Die unten erwähnte Verklauselung wird während des Ereignisses zerstört. Leider verursacht das Gewitter auch Schäden und Ausfälle bei bei den Fangkörben und der Abflussmessung. Wir sind daran, die Daten zu sichern und die Anlage wieder in Betrieb zu nehmen.
  • 9. Juli 2024: Oberhalb der Abfluss- und Geschiebemessstation Erlenbach hat sich in den letzten Jahren eine Verklauselung gebildet und die Geschiebezufuhr zur Messstation stark reduziert. Diese Verklauselung wird nun mit einer Webcam beobachtet. Daraus lassen sich interessante Erkenntnisse zur Interaktion von Fallholz und Geschiebe gewinnen.
  • 3. Juli 2024: Izabela Bujak-Ozga (EPFL, WSL) hat ihre Doktorarbeit zur Wasserführung von offenen Abflussgräben im Alptal erfolgreich verteidigt. Der Titel ihrer Arbeit ist “Spatiotemporal Dynamics of Flow and Hydrochemistry in Drainage Networks”. Publikation 1, Publikation 2.
  • 1. Feb. 2023: Blog zu den spannenden Oberflächenabfluss-Messungen der Uni Zürich (Geogr. Institut) im Sommer 2022 - mit einem neu-entwickelten Messgerät, einem Bernoulli-Rohr.
  • 26. Jan. 2023: Ein neues Kurz-Video zur schneehydrologischen Studie von Joschka Geissler (Uni Freiburg i.Br.) befindet sich hier.
  • Ein neuer Datensatz mit täglichen Stabilen Wasser-Isotopen Konzentrationen im Niederschlag und Abfluss (2015-2019) ist publiziert und steht frei zur Verfügung (siehe Publikation Von Freyberg et al., 2022).

Video des Forschungseinzugsgebiets