Weltweit werden immer mehr Ballenpflanzen in Hartwand-Containern (mehrmals verwendbare Anzuchtplatten aus Kunststoff) nachgezogen. Bei diesem Pflanzennachzucht-System produziert man oberirdisch einwandfreie Pflanzen. Das Problem liegt in der Entwicklung der eingeengten Wurzeln. Deutlich sichtbare Deformationen des Wurzelwerks verschiedener Baumarten waren der Grund, warum diese Nachzuchtsysteme genauer untersucht wurden.
Die Container-Anzuchtplatten werden laufend verbessert und sind auf die Wurzelbedürfnisse der jeweiligen Baumarten abgestimmt.
Auf dem Markt sind verschiedene Containergrössen erhältlich. Abgestimmt nach Baumart und Standort kann eine angepasste Anzuchtplatte verwendet werden. Immer eine Topfgrösse aussuchen welche dem Wurzelwerk angepasst ist und nicht umgekehrt! Das Substrat variiert je nach Baumart, so erreichen wir optimale Anwuchsbedingungen.
Schnellwüchsige Baumarten werden direkt eingesät und bleiben nur eine halbe bis eine ganze Vegetationsperiode in den Hartwand- Containern. Dies genügt für eine gute Durchwurzelung des Topfbereiches, Deformationen am Wurzelwerk entstehen erst bei längerem Verbleiben in den Containern.
Die neuere Container-Generation hat Wurzelführungsrippen (Sideslits), welche die Wurzeln am Rand nach unten gegen einen offenen Topfboden kanalisieren. Die Anzuchtplatten werden etwa 20 cm über dem Boden in einem Containerquartier aufgestellt. Wenn die Wurzelspitzen den Luftraum erreichen, stellen sie ihr Wachstum ein. Dies wirkt sich wie ein Wurzelschnitt aus (air pruning). Bei starken Regenfällen verhindert die Bodenbelüftung Staunässe im Wurzelraum.
In verschiedenen Testpflanzungen haben sich schnell wachsende Baumarten wie Bergföhre, Lärche, Bergahorn, Birke und Vogelbeere gut bewährt. Ein Pflanzschock konnte nicht beobachtet werden. In allen Testaufforstungen wurde ein gutes Höhenwachstum nach der Pflanzung registriert. Die Bäume entwachsen der Vegetationskonkurrenz schnell. Forstpflanzen aus Container- Nachzucht sollten in Zukunft vermehrt gepflanzt werden. Neue Ergebnisse aus Aufforstungen der letzten Jahre auf trockenen Standorten im Wallis zeigen erfreuliche Anwuchserfolge.