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Bäume im Wasserstress: Wald und Trockenheit ¶
Werden Bäume verdursten und verdorren, wenn das Klima wärmer und Niederschläge knapper werden? An verschiedenen Standorten untersuchen wir die Folgen von zunehmender Trockenheit auf unseren Wald. Im Wallis beregnen wir sogar ein ganzes Waldstück künstlich.
Inhalt ¶
Pfynwald: Das Sterben der Föhren verstehen ¶
Im Pfynwald, im trockenen Rhonetal im Wallis, verfolgen wir seit 2003 das Leben und Sterben von Föhren. Wir führen dazu ein realitätsnahes Experiment mit 100-jährigen, grossen Bäumen im Wald durch. Dank der Zusammenarbeit mit dem Kanton Wallis sind wir hier in der Lage, eine europaweit einzigartige Langzeitbeobachtung durchzuführen: Indem wir auf rund einer Hektare des Waldes einige Flächen mit Sprinklern beregnen und andere nicht, können wir erkunden, wie das Ökosystem auf die natürliche Trockenheit reagiert.
Wir möchten aber auch wissen, was in den einzelnen Bäumen physiologisch geschieht. Aufgrund einer extremen Trockenphase sind zwischen 1996 und 2004 an manchen Standorten im Pfynwald fast zwei Drittel aller Föhren gestorben. Wir untersuchen, wie Nährstoff- und Wasserversorgung die Lebensfähigkeit der Bäume beeinflussen – sowohl an erwachsenen Bäumen im Feldversuch als auch an jungen Pflanzen in Versuchskammern aus Glas (Modell-Ökosystemanlage MODOEK).
Wasserhaushalt und Baumwachstum ¶
![Wachstums-Experiment mit Douglasien und anderen Waldbäumen. (Foto: Beate Kittl/WSL)](/fileadmin/_processed_/c/7/csm_Gelbe_Kaesten_1920x1300_759da5a79e.jpg)
Ob ein Baum unter Trockenheit leidet, sieht man ihm lange nicht an. Im Davoser Seehornwald überwachen wir schon seit zwei Jahrzehnten den Wasserhaushalt von Bäumen und erfassen Klimadaten. Um die Davoser Baumdaten für die ganze Schweiz aussagekräftig zu machen, betreiben wir zusammen mit Forscherkollegen zudem das Netzwerk TreeNet. Zudem überwachen wir schweizweit die Bodenfeuchtigkeit der Wälder im Projekt SwissSpot.
In verschiedenen Projekten erkunden wir, welche Baumarten Wassermangel besser oder schlechter bewältigen oder ob ihre Herkunft dabei eine Rolle spielt. Die am besten wachsenden Baumarten sind zum Teil nicht in der Schweiz heimisch. Ob und welche Probleme ihre weitere Verbreitung im Schweizer Wald verursachen könnten, erforschen wir mit Experimenten im Feld und Labor.
Informationen zu aktueller und bevorstehender Trockenheit, respektive zur Knappheit von Wasserressourcen, kann man auf der Webplattform drought.ch nachlesen, die wir zusammen mit dem BAFU und MeteoSchweiz betreiben.
Vom Einzelbaum zum System
Natürlich reagieren die jungen Bäume anders auf ihre Umweltbedingungen als ihre grossen Eltern. Um diese Unterschiede besser verstehen zu können vergleichen wir unsere Resultate aus Experimenten laufend mit denjenigen unserer langfristigen Waldökosystem-Forschung LWF, die in einem Verbund von internationalen Forschungsnetzwerken eingebettet ist.
- Weitere Informationen über das Risiko von Trockenperioden in der Schweiz finden Sie im Fokus «Trockenheit im Wasserschloss Schweiz».
Bildgalerie Wald und Trockenheit (aus dem Buch: Wald und Klimawandel, 2016) ¶
![Trockenheit. Kapitelbild aus dem Buch Wald und Klimawandel Vor Trockenheit braune Waldföhren stocken auf einem sonnenbeschienen Hang.](/fileadmin/_processed_/d/7/csm_W_Kapitelbild_1_8ab9dbd015.gif)
![Mittlere Jahrestemperaturen in Sion von 1870 bis 2010 Grafik mit mittleren Jahrestemperaturen in Sion von 1870 bis 2010. Das langjährige Mittel ist um mehr als 2 °C gestiegen.](/fileadmin/_processed_/3/b/csm_W_K1_1_5ebc7beb92.gif)
![Niederschlagssummen in Sion zwischen 1870 und 2010 Die Grafik zeigt Niederschlagssummen in Sion zwischen 1870 und 2010. Seit 1990 ist ein Rückgang des Niederschlags sichtbar.](/fileadmin/_processed_/c/3/csm_W_K1_2_fbe6ceb243.gif)
![Trockenheitsexperimente im Wallis Eine Forscherin und ein Forscher beugen sich über Holzkisten, in denen Keimlinge von Waldföhren wachsen. Die Holzkisten stehen in Reihen im Walliser Rhonetal.](/fileadmin/_processed_/1/2/csm_W_K1_4_72e0a0b6a5.gif)
![Schutzmassnahme gegen Steinschlag nach Waldbrand Neben einem schwarz gefärbten Baumstrunk liegt quer der abgesägte, unten ebenfalls versengte Baumstamm.](/fileadmin/_processed_/d/c/csm_W_K1_5_649bab4710.gif)
![Zunahme Waldbrandgefahr. Kapitelbild aus dem Buch Wald und Klimawandel Auf einer Waldbrandfläche wachsen fleckenweise Teppiche rosarotblühender Pflanzen.](/fileadmin/_processed_/d/2/csm_W_Kapitelbild_2_fe3e65dc3d.gif)
![Waldbrand von Visp im Frühjahr 2011 An einem Hang stehen und liegen die nach einem Waldbrand abgestorbenen Bäume.](/fileadmin/_processed_/4/f/csm_W_K2_1_ec10d7cb69.gif)
![Steinschlagschutz nach Waldbrand In einem Hang liegen quer angeordnet abgestorbene Bäume, die nach einem Waldbrand gefällt wurden.](/fileadmin/_processed_/9/4/csm_W_K2_2_b3ffa01b9a.gif)
![Zwei Jahre nach dem Waldbrand in Leuk Zwischen schwarz angeschwärzte, abgestorbenen Bäumen wachsen grossflächig rosablühende Wald-Weidenröschen aus.](/fileadmin/_processed_/c/1/csm_W_K2_4_269f0d668a.gif)
![Vegetation nach Waldbrand in Leuk Blick über die Flanke des Rhonetals. Im Vordergrund zu einem Busch herangewachsene Stockausschläge einer Flaumeiche.](/fileadmin/_processed_/0/0/csm_W_K2_5_82d3d666d7.gif)
![Junge Lärche auf Waldbrandfläche Ein Lärchenkeimling wächst vor einem querliegenden Baumstamm.](/fileadmin/_processed_/8/c/csm_W_K2_6_2bd2eccf09.gif)