Mit dem Klimawandel werden heftige Stürme, die Wälder grossflächig zerstören können, häufiger. Wir untersuchen, was dies für Waldleistungen bedeutet und wie sich Wälder regenerieren. Aus den Lehren der Orkane Vivian (1990) und Lothar (1999) haben wir Entscheidungshilfen für die Forstbetriebe entwickelt.
Inhalt ¶
Stürme werden häufiger ¶
Es ist, als seien die verheerenden Winterstürme Vivan (1990) und Lothar (1999) Vorboten gewesen: Die Anzahl und Heftigkeit von Stürmen haben in der Schweiz in den letzten 50 Jahren deutlich zugenommen und richten enorme Schäden an Schweizer Wäldern an (siehe Grafiken). Zunehmende Hitze schwächt Bäume und macht sie anfälliger für Sturmschäden. In Schutzwäldern, wozu zwei Drittel der Schweizer Wälder gehören, sinkt der Schutz vor Naturgefahren.
Für die Forstbetriebe ist Sturmholz eine enorme Belastung, da sie zu ungeplanten Holzräumungen bei gleichzeitig sinkenden Preisen gezwungen sind. Der Abtransport der Bäume ist gerade in den Bergen aufwändig und teuer. Deshalb untersuchen wir, ob auch tote, liegende Bäume Waldleistungen wie beispielsweise den Lawinen- oder Steinschlagschutz noch erbringen können. Wir prüfen auch die Auswirkungen von Borkenkäferschäden, die als Folge der Windwurfstörungen entstehen.
Im Nachgang zu solchen Ereignissen verfolgen wir, wie sich das Waldökosystem nach Stürmen entwickelt, beispielsweise die Menge nachwachsenden Jungwaldes oder der Verlust von Humus und Erde in Bergwäldern. Unsere Erkenntnisse fassen wir in wissenschaftlichen Publikationen sowie in Empfehlungen für die Forstwirtschaft zusammen.
Lehren aus Vivian und Lothar ¶
Zusammen mit dem Bundesamt für Umwelt BAFU und zahlreichen Partnerinstitutionen haben wir die Folgen der Stürme Vivian und Lothar intensiv untersucht und zahlreiche Entscheidungshilfen veröffentlicht. Eine Zusammenfassung findet sich in der Sonderausgabe der Schweizerischen Zeitschrift für Forstwesen SZF 03/2015 (freier Zugriff). Forstwirtschaft und Forschung haben ihre Lehren aus der Behandlung von Sturmflächen, insbesondere in Schutzwäldern, gezogen und sind dank diesen besser für ähnliche Ereignisse in der Zukunft gewappnet.