Mit extremen Ereignissen wie der Trockenheit 2018 muss in Zukunft in der Schweiz häufiger gerechnet werden. Es ist daher von Interesse zu wissen, ob sich die Bevölkerung der Probleme, die aus vermehrter Trockenheit resultieren, bewusst ist und inwieweit sie bereit ist, reaktive und proaktive Massnahmen zum Umgang mit Trockenheit und Dürren zu akzeptieren. Im Frühjahr 2019 wurde zu diesem Zweck in drei Schweizer Gemeinden eine Bevölkerungsbefragung zum Extremsommer 2018 durchgeführt. Diese ergab, dass jener Sommer mehrheitlich als aussergewöhnlich heiss und trocken wahrgenommen wurde, er aber trotzdem als überwiegend positiv in Erinnerung blieb. Während das bewusste Erleben der extremen Trockenheit eine Rolle dafür spielte, dass die Trockenheit als zukünftige Herausforderung wahrgenommen wurde, wirkte es sich auf die Akzeptanz von Massnahmen kaum aus. Diesbezüglich entscheidender waren bestehende Überzeugungen und Werthaltungen. Der berichtete Einfluss des Sommers auf das Wassernutzungsverhalten der Befragten deutet hingegen auf eine Sensibilisierung für das neue Risiko hin. Diese dürfte sich bei einem wiederholten Auftreten von Trockenheit auch auf den Handlungswillen kritischer Bevölkerungsgruppen und auf deren Akzeptanz von Massnahmen auswirken. Aufgrund unserer Erkenntnisse empfehlen wir, mittels geeigneter Kommunikationsformen und -formate bestmöglich darauf hinzuwirken, dass die Auswirkungen der klimatischen Entwicklungen auf die lokale Umwelt im Alltagsgespräch ein Thema sind. Dadurch entsteht ein erhöhtes geteiltes Verständnis für den Umgang mit Trockenheit und eine breite Akzeptanz für längerfristige Lösungsansätze.
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