Definition: Das Buch «Gebirgsnadelwälder» (Ott et al., 1997) gliedert die Schweiz in Standortregionen. Die Regionen werden aufgrund des natürlichen Vorkommens und Verhaltens der Hauptbaumarten Buche, Tanne, Fichte und Lärche sowie aufgrund klimatischer Faktoren (Niederschläge, Kontinentalität) definiert.
Graphik: Die Standortregionen sind auf der Karte der Schweiz eingezeichnet.
Interpretation: Mit der Darstellung der Stichprobenorte in Standortregionen wird eine Kompatibilität zum Buch «Gebirgsnadelwälder» angestrebt. Die Standortregionen bilden dort eine wichtige Grundlage für die Gliederung der Wälder in Waldstandorte und Waldgesellschaften. Für diese Waldstandorte und Waldgesellschaften werden Empfehlungen zur waldbaulichen Behandlung gegeben. Wir möchten unsere 162 Stichprobenorte in dieses für die forstliche Praxis geschaffene System eingliedern. Nachfolgend sind die Standortregionen grob charakterisiert:
Standortregion |
Charakter |
Klimatyp |
Niederschlag auf |
Natürliches Vorkommen |
|
J |
Jura |
für alle Windrichtungen exponiertes Faltengebirge |
ozeanisch |
> 1200 mm / Jahr |
Bu, Ta, (Fi) |
M |
Mittelland |
Hügellandschaft zwischen Jura und Alpen |
ozeanisch |
> 1200 mm/Jahr |
Bu, Ta,( Fi) |
NR |
Nördliche Randalpen |
gegen westliche und nördliche Winde exponierte Gebirgszone |
ozeanisch |
> 1200 mm/Jahr |
Bu, Ta, Fi |
NZ1, NZ2 |
Nördliche Zwischenalpen |
tief eingeschnittene, gegen die nördlichen Randalpen geöffnete Täler |
ozeanisch bis kontinental |
< 1200 mm/Jahr |
(Bu), Ta, Fi, (Lä) |
KH |
Kontinentale Hochalpen |
kontinentale Täler der Hochalpen, durch Gebirgszüge vom feuchteren Klima im Norden und Süden der Alpen abgeschirmt |
kontinental |
600-900 mm/Jahr |
Fi, Lä |
SZ |
Südliche Zwischenalpen |
tief eingeschnittene, gegen die südlichen Randalpen geöffnete Täler |
insubrisch bis kontinental |
1000-1700 mm/Jahr |
Ta, Fi, Lä |
SR1, SR2 |
Südliche Randalpen |
gegen südliche Winde exponiert |
insubrisch |
2000 mm/Jahr |
Bu, Ta, (Fi, Lä) |
Aus der Zugehörigkeit der Stichprobenorte einer Pflanzenart zu den Standortregionen können bei genügend grosser Stichprobenanzahl Rückschlüsse auf die klimatische Verbreitung der Art gezogen werden.
Weiterführende Informationen: «Gebirgsnadelwälder», Teil IV sowie «Waldböden der Schweiz», Kap. 5.2.2.
Definition: Höhenlage (m.ü.M.), Exposition (Neugrad) und Neigung (%) der Stichprobenorte.
Dotplot-Graphik: Die als quadratische Punkte dargestellten Werte überdecken sich, falls sie an mehreren Stichprobenorten gleich gross sind. Die Graphiken, welche die Höhenlage und die Exposition darstellen, sind farblich hinterlegt. Blaue Farbtöne bedeuten relativ kaltes, orange Farbtöne relativ warmes Klima.
Interpretation: Höhenlage, Exposition und Neigung der Stichprobenorte können zur Abschätzung klimatischer Parameter beigezogen werden. Falls die Stichprobenorte in Bezug auf Höhenlage, Exposition und Neigung ähnlich sind und in der gleichen oder klimatisch vergleichbaren Standortregion liegen, können Temperatur und Niederschlag mit etwas Erfahrung relativ präzis abgeschätzt werden. Andererseits bringt eine grosse Streuung der Datenpunkte die klimatische Vielfalt der Stichprobenorte zum Ausdruck, wobei sich in diesem Fall für die einzelnen Stichprobenorte keine verlässlichen klimatischen Angaben ableiten lassen, weil die Höhenlage, Exposition und Neigung der Stichprobenorte kollektiv dargestellt ist, ohne dass die Datenpunkte bestimmten Stichprobenorten zugeordnet werden können.
Weiterführende Informationen: «Waldböden der Schweiz», Kap. 5.1.3.