Wiederherstellen artenreicher Wiesen mit verschiednenen Aufwertungsmethoden
Martin Schütz
SuppléanceAnita Christina Risch
Collaborateurs du projet2016 - 2023
FinancementDer Verlust an Biodiversität ist ein menschgemachtes weltweites Problem. Das Schweizerische Mittelland ist davon ebenfalls sehr stark betroffen. Der Hauptgrund liegt in der flächigen Zerstörung von artenreichen Ökosystemen wie Magerwiesen, Mooren oder deren Umwandlung in stark gedüngte landwirtschaftlich intensiv genutzte Flächen. Die letzten Reste solch artenreicher Ökosysteme sind bei uns zwar grösstenteils geschützt, aber oft so klein, dass die Artenvielfalt trotz Schutz abnimmt. Eine Vergrösserung oder die Verbindung von kleinen Naturschutzgebieten ist oft nur möglich, wenn intensiv genutzte Flächen renaturiert werden, das heisst, wenn aus artenarmen artenreiche Ökosysteme geschaffen werden. Dazu muss in der Regel die bestehende Vegetation mit den Wurzeln und mit dem nährstoffreichen, stark mit Dünger belasteten Oberboden entfernt werden. Was solche Eingriffe für den Boden bedeuten, für die Boden-Lebewesen oder für Bodenfunktionen, ist bis heute jedoch kaum untersucht worden. Artenarm und artenreich sind Begriffe, die sich meist nur auf die Vegetation beziehen, aber andere ober- und unterirdisch lebende Organismen nicht mit einbeziehen. Es verwundert deshalb nicht, wenn auf den aus Naturschutzkreisen begrüssten Abtrag von Oberboden beispielsweise aus Bodenschutzkreisen mit grossen Vorbehalten reagiert wird.
Hier setzt dieses Forschungsprojekt an. Wir untersuchen, welche Auswirkung der Oberbodenabtrag auf das gesamte Ökosystem hat. Wird mit einer artenreichen Flora automatisch eine artenreiche Fauna (beispielsweise Insekten) erschaffen? Was passiert mit den im Boden lebenden Organismen wie Mikroben, Faden- und Regenwürmern oder Springschwänzen? Kann sich die Lebensgemeinschaft im Boden nach Bodenabtrag wieder regenerieren und wieviel Zeit braucht dieser Prozess? Kann der Boden seine vielfältigen Funktionen überhaupt noch wahrnehmen? Können beispielsweise die in toten Lebewesen gebundenen Nährstoffe wieder freigesetzt (mineralisiert) und den Pflanzen zur Verfügung gestellt werden? Aus diesem Projekt gewonnene Erkenntnisse werden schnell in die Praxis einfliessen, da das Projekt von Beginn an vom Naturschutzamt des Kantons Zürich begleitet wird.