Citizen Science: Wasserinsekten in Zürichs Gärten

Im April startet ein neues Citizen Science-Projekt, das die Vielfalt von Wasserinsekten in Zürich und in fünf weiteren europäischen Städten untersucht. Die Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL sucht für den «Black Bucket Challenge» noch Freiwillige, die für drei Monate einen Wasserkübel in ihrem Garten oder einer Sitzecke in der Stadt Zürich aufstellen.

Wie gut können Insekten in Städten überleben? Hier ist es wärmer als auf dem Land und Nistplätze und Futterquellen kommen viel lückenhafter vor. Um besser zu verstehen, welche Artgemeinschaften von Wasserinsekten in Städten leben und wie die Verstädterung diese und mit diesen verknüpften Funktionen beeinflusst, bittet der Insektenforscher Martin Gossner von der WSL-Forschungsgruppe Waldentomologie nun die Bevölkerung um Hilfe. Für die «Black Bucket Challenge» sucht er in sechs europäischen Städten (Zürich, München, Wien, Salzburg, Berlin und London) Menschen, die in ihrem Garten oder auf dem Gartensitzplatz über den Sommer einen schwarzen, mit Wasser gefüllten Kübel aufstellen.

Viele Insekten wie Schwebfliegen, Sumpfkäfer oder Mücken brauchen für ihre Eiablage ein stehendes Gewässer, etwa einen Teich oder eine wassergefüllte Baumhöhle. Der Insektennachwuchs ernährt sich im Wasser von Laub und anderem abgestorbenen Material und setzt dabei Nährstoffe frei. Die Larven sind zudem für viele Vögel eine wichtige Nahrungsquelle während der Jungenaufzucht.

Aufbereitung von Nährstoffen

Nach drei Monaten wird ausgewertet, wie viele Insektenarten in welcher Menge darin enthalten sind. Im Eimer liegen ausserdem zwei mit Buchenlaub gefüllte Netze, die anzeigen, wie gut die Zersetzung von organischem Material funktioniert. Da der Eimer verhältnismässig klein ist, erwartet Gossner von der WSL-Forschungsgruppe Waldentomologie keine Mückenplage im Lauf des Versuchs.

Die Forschenden gehen davon aus, dass die Qualität und Menge von Brutplätzen und Nahrungsquellen mit zunehmender Nähe zum Stadtzentrum schlechter wird und sie deshalb dort weniger Insekten und geringeren Artenreichtum finden werden. Das könnte sich dann indirekt auch auf die Vielfalt und Vermehrung von anderen Lebewesen wie Vögeln auswirken.

Machen Sie mit!

Die Ergebnisse werden in Form eines Berichts und auf der Black Bucket Challenge Webseite veröffentlicht.

  • Wer mitmachen möchte, wendet sich an Martin Gossner, Forschungsgruppe Waldentomologie: martin.gossner@wsl.ch, Tel.: +41 44 739 2588
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