Ein Mitgestaltungsprozess hat
zum Ziel, dass die Bewohnerinnen und Bewohner ihre Wünsche und
Ideen für die Gestaltung des Dorfes in der Öffentlichkeit
austauschen und in Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten verwirklichen.
Auf diesem Weg entstehen Innovationen, welche das Dorfleben bereichern.
Es gibt viele Wege, um die Bevölkerung
an der Mitgestaltung ihres Dorfes zu beteiligen. Nach unseren Erfahrungen
muss ein erfolgreicher Mitgestaltungsprozess jedoch grundsätzlich
die folgenden fünf Phasen enthalten:
1. Mitgestaltung lokal verankern: In dieser Phase geht es darum, im Dorf Unterstützung für das
Anliegen der Mitgestaltung zu finden und Vertreter der wichtigsten Bevölkerungskreise
für die Mitarbeit in einer Trägerschaft, dem Dorfforum, zu
gewinnen.
2. Ideen suchen: In dieser
Phase steht die Aktivierung der Bevölkerung im Vordergrund. Bewohnerinnen
und Bewohner werden eingeladen (durch Workshops, Wettbewerbe etc.),
Verbesserungswünsche, -ideen und -vorschläge für die
Gestaltung des Dorfes zu entwickeln und diese zur Darstellung zu bringen.
3. Ideen austauschen: Diese Phase stellt den Kern des Mitgestaltungsprozesses dar. Hier wird
eine Plattform geschaffen, an der die BewohnerInnen ihre Ideen öffentlich
machen und gemeinsam weiterentwickeln. Dadurch entstehen aus Ideen erste
Keime für Initiativen.
4. Ideen umsetzen: Nun
gilt es, die Früchte zur Reife zu bringen. Es geht darum, Arbeitsgruppen
von Gleichgesinnten zu bilden und sie in der Verwirklichung ihrer Ideen
zu unterstützen. Ein besonders wichtiger Aspekt ist dabei, die
Zusammenarbeit zwischen den Arbeitsgruppen und möglichen Partnern
in- und ausserhalb des Dorfes zu vermitteln.
5. Mitgestaltung institutionalisieren: Mitgestaltung ist eine langfristige Aufgabe. Ziel dieser letzten Phase
ist es deshalb, nach Wegen zu suchen, wie die Mitgestaltung im Dorfleben
fest verankert werden kann. Es geht also darum, Instrumente zu schaffen,
welche die Mitgestaltung im Dorf fördern und erleichtern.