Das Dorf ist der Wohn- und Lebensraum
der ansässigen BewohnerInnen, der viele ihrer Bedürfnisse erfüllt
und in dem sie sich zuhause fühlen. Eine wichtige Qualität des
Dorfes ist das Dazugehören oder anders gesagt: die soziale Integration.
Anders als früher lässt sich in der heutigen Gesellschaft Integration
nicht mehr einfach dadurch erreichen, dass sich die Einzelnen den vorgegebenen
Normen und Möglichkeiten anpassen. Soziale Integration lässt
sich in modernen Gesellschaften nur erreichen, indem die BewohnerInnen
ihren Lebensraum und ihr soziales Umfeld aktiv mitgestalten.
Mitgestaltung bedeutet, auf der
Basis von gegenseitigem Austausch und Verständigung eine Form des
Zusammenlebens und der Zusammenarbeit im Dorf zu schaffen, die es allen
ermöglicht, ihre Bedürfnisse und Ideen aktiv in die Entwicklung
ihres Lebensraumes einzubringen.
Die Idee der Mitgestaltung gerät
leicht in Konflikt mit bestehenden Verhältnissen und Gewohnheiten
und kann deshalb Widerstände auslösen. Um diese Widerstände
zu überwinden und das Mitgestalten gesellschaftsfähig zu machen,
braucht es neue Formen der Kommunikation, mit denen
- der Austausch unter den BewohnerInnen gefördert
- Konflikte bewältigt und das gegenseitige Verständnis gestärkt
- die lokale Zusammenarbeit verbessert werden kann.
Eine Förderung
der Mitgestaltung kann bei jedem dieser drei Bereiche ansetzen und allmählich
ausgebaut werden. Denn eine
umfassende und breite Mitgestaltung erfordert einen längeren Lernprozess,
in dem neue Formen von Austausch und Verständigung entwickelt, erprobt
und schliesslich verankert werden.
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