Einschneidende Sparmassnahmen für die WSL unumgänglich

Die in der BFI-Botschaft 2025-2028 in Aussicht gestellten reduzierten Wachstumsraten erfordern einschneidende Sparmassnahmen an der WSL. Diese werden nicht ohne Einbussen in der Forschung und bei den Dienstleistungen bleiben.

Die WSL gehört dank ihrer hochqualitativen Forschung zu den weltweit führenden Forschungsinstituten in den Bereichen Wald, Schnee und Landschaft und ist in der Schweiz von der öffentlichen Hand, der Wirtschaft und auch von Privaten sehr geschätzt für ihre Dienstleistungen (vgl. Geschäftsbericht 2023).

Trotz einer vorausschauenden und sorgfältigen Finanzplanung ist sie aber nun mit düsteren finanziellen Aussichten konfrontiert: Der Bund verlangt Einsparungen, da auch er finanziell unter grossem Druck steht; die Teuerung muss den Mitarbeitenden ausgeglichen werden, wird aber im Bundesbeitrag für den ETH-Bereich nicht entsprechend kompensiert; und die in der BFI-Botschaft 2025-2028 vorgesehenen Wachstumsraten sind viel tiefer als ursprünglich in Aussicht gestellt. Ohne Gegenmassnahmen würden deshalb in den kommenden Jahren jährlich im Mittel etwa fünf Millionen mehr ausgegeben, als mit dem Bundesbeitrag zur WSL fliesst.

Darum hat sich die WSL zu folgenden einschneidenden Sparmassnahmen entschlossen, mit denen das strukturelle Defizit innerhalb von rund fünf Jahren abgebaut werden kann:

  • Weitgehender Anstellungsstopp: Pensionierungen und andere Austritte von Personen, die aus dem Grundbeitrag des Bundes bezahlt sind, werden nicht ersetzt. Ausnahmen gibt es nur bei Aufgaben, die gesetzlich vorgeschrieben, durch langfristige Verträge verpflichtet oder betrieblich unumgänglich sind und die nicht an eine bereits angestellte Person übertragen werden können. Es ist ein Abbau von etwa dreissig Stellen nötig.
  • Sparen beim Bauen und Sanieren: Der projektierte Ersatzneubau für ein Gebäude in schlechtem energetischen und Allgemeinzustand in Birmensdorf wird nicht realisiert. Ebenso stellt die WSL zyklisch anstehende Sanierungen um mehrere Jahre zurück. Nur notwendige Reparaturen und sicherheitsrelevante Sanierungen werden ausgeführt.
  • Die Sachmittelbudgets der Forschungs- und Support-Einheiten wurden bereits 2023 und 2024 um jeweils 5% gekürzt.

Dank der Rückstellungen für den Ersatzneubau, die nun aufgelöst wurden, sowie dank momentan noch vorhandener freier Reserven ist der nötige Stellenabbau sozialverträglich über mehrere Jahre verteilt möglich. Christoph Hegg, Acting Director der WSL betont: «Wir sind froh, dass wir gemäss aktuellen Annahmen des Bundes zur finanziellen Entwicklung das strukturelle Defizit rechtzeitig abbauen können. Aber der Verlust von so vielen Stellen in Wissenschaft, Technik und Administration tut weh». So sei ein Abbau von Dienstleistungen möglich; und wichtige Forschungsfragen können möglicherweise nicht angegangen werden. Insbesondere ist momentan noch unklar, ob und wie neue Aufgaben angepackt werden können, sei dies aufgrund neuer Aufträge oder aufgrund der kürzlich verabschiedeten Forschungsstrategie «WSL-Strategie 2035». «Unsere Forschenden sind hervorragend beim Einwerben von Forschungsgeldern», zeigt sich Hegg dennoch verhalten optimistisch, «die WSL wird daher in ihren Forschungsfeldern wissenschaftlich erfolgreich bleiben und für die Schweiz auch weiterhin praxisrelevante Erkenntnisse generieren und Services wie das Lawinenbulletin erbringen. Aber ohne schmerzhafte Abstriche geht es nicht».

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