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Integrales Gewässermanagement
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Hochwasserschutz

   
 

Senkung der Wasserspiegellage

   
 

Durch eine Aufweitung erhöht sich der Abflussquerschnitt eines Gerinnes. Dadurch liegt der Hochwasserspiegel in der Aufweitung tiefer als im kanalisierten Gerinne (= Gewinn an Freibordhöhe) (siehe Abb.1). Zudem sind die Fliessgeschwindigkeiten geringer. Beide Faktoren reduzieren die Überflutungsgefahr. Es ist jedoch zu beachten, dass am oberen Ende einer langen Aufweitung der Gewinn an Freibordhöhe durch die Sohlenhebung mit der Zeit wieder dezimiert werden kann.

In Zusammenhang mit Hochwasserschutzmassnahmen wird Aufweitungen häufig eine grosse Retentionswirkung zugesprochen.
Dies ist jedoch nicht der Fall, denn der Grad der Reduktion der Abflussspitzen durch Retention hängt wesentlich vom Verhältnis des Hochwasservolumens zum Retentionsvolumen ab. Gerinneaufweitungen sind jedoch so klein, dass ihr Retentionsvolumen als vernachlässigbar bzw. nicht existent zu bezeichnen ist. Um eine spürbare Retentionswirkung zu erzielen, müssen der Flusslauf verlängert und grosse Überflutungsbereiche bereitgestellt werden.

 

Abb. 1: Wasserspiegellagen bei Niederwasser und Hochwasser in einem kanalisierten Gerinne und in einer Aufweitung
(Hunzinger, 2004)

       
 

Verbesserte Gerinnestabilität

   
 

Viele kanalisierte Flüsse tendieren zur Sohleneintiefung. Diese kann zum Unterspülen und damit zum Versagen von Bauten am Ufer (Ufersicherung, Hochwasserschutzdämme, Brückenfundationen) führen.  Durch den Bau von Aufweitungen kann die Sohlenerosion gestoppt bzw. rückgängig gemacht werden. Durch die erhöhte Gerinnestabilität leisten Aufweitungen einen wirksamen Beitrag zum Hochwasserschutz.

   
 

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