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Integrales Gewässermanagement
© WSL, Eawag, ETHZ, EPFL
 

Auswirkungen der Varianten

   
 

Um  Varianten zu bewerten, muss man die Konsequenzen der verschiedenen Massnahmen möglichst genau abschätzen können.
Schwer abschätzen lassen sich dabei die Auswirkungen auf die Ökologie und lokale Wirtschaft. Ein neues Prognosemodell liefert nun detailliertere Daten zu den Ursache-Wirkungsbeziehungen zwischen Wasserbaumassnahmen und wichtigen ökologischen und ökonomischen Grössen (Abbildung 1). Zur Ökologie zählen Flusshydraulik, Gewässermorphologie, Flora (Wasserpflanzen, Auenwald) und Fauna (Wirbellose, Fische und terrestrische Fauna). Besser erfasst werden auch die Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft – Stichwort Arbeitsplätze.

Das Modell lässt sich auf alle mittleren und grösseren Fliessgewässer im alpinen Raum anwenden. Voraussetzung sind einzig die gewässerspezifischen Kenngrössen für die verschiedenen Teilmodelle.

 

Übersicht über die verschiedenen Teilmodelle in:

Kapitel 4.2,
Wasserbauprojekte gemeinsam planen
(pdf 11.6 MB)

   
 
 

Abb. 1: Struktur und Teilmodelle des Prognosemodells

   
 
Teilmodell
Modellierte Grösse
Wichtige Inputgrössen

Gewässermorphologie
& Hydraulik

- Flussmorphologie
- Flusshabitate
-
Kolmation
-
Jährlicher Hochwasserabfluss
-
Mittlere Korngrösse und Gefälle
-
Abstand zwischen den seitlichen Begrenzungen
-
Geschiebeeintrag
Benthos
-
Mittlere Dichte der Benthostypen (z.B. Algen, Makrophyten)
- Flusshabitate
- Wiederkehrzeit v. Hochwasserereignissen
-
Umweltbedingungen (Strahlung, Nährstoffe, Wassertemperatur, organisches Material)

Vegetation

-
Vegetationshöhe und Typ der Auenvegetation
- Hochwassercharakteristika
- Geometrie des Vorlands
-
Nährstoffe und klimatische Bedingungen

Terrestrische Uferfauna

-
Dichte von Spinnen und verschiedener Käferarten
- Rückzugsmöglichkeiten bei Hochwasser
- Fläche von Kiesbänken
-
Kurzfristige Abflussveränderungen

Fische

-
Anzahl Individuen in verschiedenen Lebensstadien
-
Flusshabitate und Wasserqualität
-
Häufigkeit von Hochwasserereignissen
-
Nahrungsangebot
-
Anthropogene Einflüsse (z.B. Bestockung, Fischerei)
-
Einzugsgebietsfaktoren (Anteil Landwirtschaft, Anzahl Einwohner)
Lokale Wirtschaft
-
Anzahl Arbeitsplätze
-
Kosten (SFr.) der Revitalisierungsmassnahmen
 

Tabelle 1: Modellierte Grössen und wichtige Inputgrössen für ausgewählte Teilmodelle des Prognosemodells.
Darstellung: Steffen Schweizer.

 

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