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Integrales Gewässermanagement
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Handlungsempfehlungen für Planung und Bau von Aufweitungen

 

3. Material nicht abführen, sondern im Fluss belassen und Geschiebezufuhr im Oberlauf sichern bzw. wiederherstellen

 
   
     
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Detailiertere Infos in:

"Sohlenmorphologie in Flussaufweitungen" (Mitteilung der VAW Nr. 184, pdf 7.4MB)

 

 

Beim Bau von Aufweitungen ist unbedingt darauf zu achten, dass das bei der Verbreiterung gewonnene Material nicht abgeführt, sondern im Fluss belassen wird. Dies verhindert ein Geschiebedefizit und eine damit verbundene Sohlenerosion im Unterwasser.

Zudem bilden sich bei Geschiebemangel und damit verbundener Erosionstendenz seltener Teilgerinne und Inseln. Die naturgemässe Furten- und Bankabfolge sowie naturraumtypische Ausprägung der Ufer- und Sohlstrukturen bleiben aus. Beobachtungen zeigen, dass es, selbst bei genügender Breite, bei Geschiebemangel meist bei einem Einzelgerinne bleibt und sich das Gerinne nicht verzweigt.

In Gewässern, in denen das allgemeine Geschiebedefizit nicht behoben wird, fehlt das Geschiebe aus dem Oberlauf, um auch in der Aufweitung die Sohle über eine längere Zeit stabil zu halten. Früher oder später unterliegt die Sohle dieser Gewässer auch in der Aufweitung einem Erosionstrend. Daher ist langfristig die Geschiebezufuhr aus dem Einzugsgebiet sicher zu stellen bzw. wieder herzustellen.
Erst durch Beheben des Geschiebedefizits, und die damit verbundene Sohlenerosion, können die Ziele

  • dauerhafter Hochwasserschutz,
  • Sohlenstabilität und
  • Schaffung auentypischer Arten- und Lebensgemeinschaften

erreicht werden.

 
 

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